Geschichte
Zwischen 800 und 1300 n.Chr. lebten steinzeitliche Jäger und Sammler am Fremont River und an anderen Wasserläufen in und um den Park. Sie bebauten die Flussufer mit Mais, Kürbis und Bohnen und hinterließen der Nachwelt einige Felszeichnungen, Restmauern von Kornspeichern und Steinwerkzeuge. Seit etwa dem 17. Jahrhundert überwinterten Paiute-Indianer im Parkgebiet.
Die Besiedlung durch Weiße erfolgte um 1880 durch unerschrockene Mormonen, die den unwirtlichen Verhältnissen zum Trotz Obstbäume pflanzten, Getreide anbauten und Rinder hielten. Das Old Fruita Schulhaus und die Obstgärten in der Umgebung des Visitor Centers stammen aus jener Zeit.
Um 1904 und erneut Ende der vierziger Jahre überschwemmten Uransucher das Parkgebiet.
Zahllose kleine Mienen und ein Wirrwarr an ebenso vielen Straßen, die man heute größtenteils überwachsen lässt, sind Zeugen jener geschäftigen Zeit.
Ein Teil des heutigen Parkgebietes wurde 1937 zum National Monument und 1971 im heutigen Umfang zum Nationalpark erklärt. Ende der 60er Jahre haben die letzten Nachkommen der ersten weißen Siedler die Parkgegend verlassen.
Geologie
In der langen Zeitspanne vor 300 Mio. bis vor etwa 100 Mio. Jahren lösten sich im heutigen Parkgebiet Meere, Gezeitenstrände, Seen, Sümpfe, Sandwüsten und weite Ebenen mit mäandrierenden Flüssen ab, wobei riesige Mengen Sand, Schlamm, Kies und Kalk abgelagert wurden, die unter dem Druck immer neuer Ablagerungen von unten her zu Stein verfestigt wurden.
Vor 65 Mio. Jahren begann sich diese 2000 m dicke Sedimentdecke im Zuge plattentektonischer Vorgänge langsam zu falten. Es entstand eine einzige, über 100 km lange Gebirgsfalte, die am Scheitel aufbrach.
Der Faltungsprozess war von Vulkanismus begleitet. Flüssiges Magma drang durch Bruchstellen in die Ablagerungsdecke vor und erstarrte. Jahrmillionen der Verwitterung legten diese Ganggesteine teilweise frei. Die Hebung und die dadurch entstandenen Brüche in den Ablagerungsschichten beschleunigte die Erosion in diesen Bereichen. Heute ragen die gefalteten Sedimentschichten ansatzweise aus dem Boden und bilden den eigenartigen, Capitol Reef genannten Gebirgszug.
Die Bezeichnung "Waterpocket Fold", wie das Capitol Reef auch genannt wird, ist auf die vielen natürlichen Wasserbecken im Sandstein zurückzuführen, die eine Verwitterungserscheinung sind: Leicht kohlensaures Regenwasser hat das Bindemittel, welches die Sandkörner zusammenhält und dem Gestein Farbe verleiht, aufgelöst und der Wind die losen Körner davongetragen.
Parkplan
Naturgemäß konzentriert sich der Besuch der meisten Fremden auf das Gebiet um das Capitol Reef.
Im Tal des Fremont River verläuft die SR-24 quer durch die Verwerfung.