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Die deutsche Bahn bringt mich am frühen Morgen zum Hamburger Hauptbahnhof. Noch keine Ahnung, was ich mir außer dem Hafen und der Speicherstadt ansehen soll, laufe ich erst einmal ein wenig in Richtung Innenstadt und stoße eher durch Zufall auf das schöne große Rathaus und etwas nördlich davon auf den Jungfernstieg.
Dabei fallen mir die oben offenen Doppeldeckerbusse mit dem Schriftzug „Stadtrundfahrt“ auf und ich denke mir, dass ist sicherlich die beste Möglichkeit zu erfahren, was man sich in Hamburg so alles ansehen kann.
Die Fahrt führt vorbei an der St. Michaeliskirche, kurz Michel genannt, über die Reeperbahn und durch Altona zurück zu den Landungsbrücken gegenüber dem Hamburger Hafen.
Relativ spontan entschließe ich mich für eine Hafenrundfahrt auf einer kleinen Barkasse, obwohl die besten Plätze im Bus soeben frei werden.
Wir legen vom Kai ab und schaukeln auf den Wellen der Elbe, während unser Kapitän gerade mit Zahlen um sich wirft. Soviel habe ich noch behalten: Obwohl das offene Meer rund 100 km entfernt ist, besitzt auch der Hamburger Hafen Gezeitenströme. Zwischen Ebbe und Flut steigt das Wasser 3 m höher.
Damit sich im Hafen nicht so viel Sand und Schlamm festsetzen kann, den die Flut mit sich bringt, gibt es insgesamt 5 Schleusen, die ungewöhnlicherweise auf beiden Seiten die gleiche Wasserhöhe aufweisen, dafür aber die Wasserfließgeschwindigkeit reduziert.
Wir passieren den Containerhafen, wo seltsame hohe Turmfahrzeuge Container transportieren und sehen riesige Ozeandampfer, die unsere Barkasse ziemlich klein aussehen lassen.
Auf der weiteren Fahrt passieren wir einige Schwimmdocks, in denen gerade Schiffe vom Kiel auf gewartet werden. Nun fragt man sich natürlich, wie die Schiffe dorthinein kommen. Ganz einfach: die Außenwände des Docks sind hohl und werden mit Wasser gefüllt. Das Dock geht unter, das Schiff fährt hinein und die Hohlräume werden wieder leergepumpt. Somit hebt sich das Dock mit dem Schiff wieder.
Nach einer kurzen Fahrt durch die Speicherstadt legen wir wieder bei den Landungsbrücken an und ich nehme mir nun die Stadt im einzelnen vor. Zuerst geht es über die Reeperbahn, vorbei an der großen Freiheit und dem Salon Harry, wo die Beatles ihr Markenzeichen erstmalig erhielten: die berühmte Pilzfrisur.
Nach einigen Metern zu Fuß ist auch die St. Michaeliskirche erreicht, die unterhalb der Kirchturmspitze eine Aussichtsplattform besitzt, von der aus man einen wirklich schönen Blick über die Stadt hat. Man kann hinter der Innenstadt die Außenalster erkennen, auf der viele Segelschiffe unterwegs sind und auf der anderen Seite breitet sich der Hafen aus.
Was aber wirklich nicht angenehm ist, wenn man über die vielen Stufen steigt und einen Meter neben einem schlagen gerade die Glocken für die Abendmesse.
Bevor es wieder in den großen Zug zurück nach Düsseldorf geht, sehe ich mir in der Speicherstadt noch die ganz kleinen Züge an. Auf einer riesigen Modellanlage fahren zig Züge kreuz und quer durch die kleine Landschaft. Wer den Blick fürs Detail hat, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen: Hier fahren sogar die Autos selbstständig, blinken, wenn sie abbiegen wollen und zeigen dem Hintermann rote Lichter, wenn sie bremsen.
Auf dem amerikanischen Teil fahren große Trucks die einsamen Highways neben der Bahnlinie entlang und selbst die Verkehrszeichen zeigen immer neue Informationen: Mal wird vor Stau gewarnt, dann vor einer gesperrten Ausfahrt usw.
Natürlich darf auch Hamburg im Maßstab 1:87 nicht fehlen. Etwas besonderes hierbei ist die Speicherstadt, wo sogar die Modellbahnanlage im Modell nachgestellt wurde. Man erkennt einen winzigen ICE, der da seine Kreise zieht.
Den großen Bruder davon nehme ich um halb acht, um müde gelaufen wieder nach Düsseldorf zurückzukommen.