Frau Italiani, unsere Chemielehrerin
Herr Stielecke, begleitender Geschichtslehrer
Am frühen Vormittag geht es los. Wir treffen uns am Düsseldorfer Hauptbahnhof und fahren mit dem InterCity am Rhein entlang und weiter in Richtung Mannheim, Stuttgart und München. Von einer Hochgeschwindigkeitsstrecke durch den Westerwald ist noch lang keine Rede. Unsere Gruppe ist 22 Mann stark und so belegen wir einen halben Waggon für uns.
In München haben wir mehrere Stunden Aufenthalt, bevor es im Nachtzug weitergeht, doch leider können wir uns die Stadt nicht wirklich ansehen, da abwechselnd jemand auf den riesigen Gepäckhaufen Acht geben muss und es außerdem schon dunkel wird.
Als die Abfahrt des Nachtzuges näherrückt, verstauen wir unser Gepäck in den völlig stickigen Liegewagenabteilen. Wir öffnen unser Fenster und auch das auf dem Gang, um ein wenig für Durchzug zu sorgen, doch die Hitze hält sich wacker im Abteil.
Ich nehme auf einem der oberen Betten Platz und nehme die Koffer entgegen, die mir von unten heraufgereicht werden, um wenigstens ein bisschen Platz im Abteil zu schaffen. Da aber immer noch genügend Sachen auf dem Boden zurückbleiben, entschließe ich mich, direkt hier oben sitzen zu bleiben und mich für die Nacht fertig zu machen.
Die zur Verfügung stehenden Laken sind ein echter Witz: Sie passen größenmäßig überhaupt nicht zur Matratze. Und auch die Decken sind meiner Ansicht nach viel zu kurz und viel zu dünn. Zwar ist es im Abteil immer noch angenehm warm, doch durch das offene Fenster weht der kühle Fahrtwind herein, der einem kalte Füße beschert. Schließt man dagegen das Fenster, würden wir fast ersticken.
Das offene Fenster hat noch einen zweiten Nachteil: Es ist unangenehm laut, da man beim Passieren der zahlreichen Tunnel das Echo der quietschenden Räder und überhaupt jedes Fahrgeräusch mehr als doppelt so laut hört. Das sind ja tolle Vorzeichen für die Nacht.