Es mag sicher bessere Wege geben, als Italien mit der Schulklasse zu entdecken, doch man muss es einmal anders herum sehen: Gibt es einen schöneren Fleck für eine Schulfahrt?
Dachterrasse, Meerblick, Picknicktour mit dem Boot, Schwimmen im Meer, Faulenzen auf Capri, warme Sommernächte im Oktober – das müssen uns die anderen erst einmal nachmachen!
Das Programm war nicht nur für eine Klassenfahrt akzeptabel. Der Anteil der geschichtlichen Museen hielt sich in Grenzen, genau gesagt, wir besuchten nur ein einziges und das am ersten Tag. Damit war der Pflichtteil bereits erledigt.
Die weiteren Tage gefielen mir besser und besser. Es war schön, historische Orte wie Pompeji oder Herculaneum zu besichtigen. Man konnte durch die Stadt laufen und sie sich nicht nur in einer Vitrine ansehen. So kann man sich viel besser in die Lage der alten Römer versetzen.
Abends saßen wir meist gesellig auf der Dachterrasse zusammen. Schüler und Lehrer. Natürlich wurde auch mal etwas getrunken, aber es hielt sich doch in Grenzen. Es war keine Sauftour, sondern ein geselliges Beisammensein.
Wir sangen Lieder mit Einheimischen, brachten Herrn Stielecke Macarena Tanzen bei und erklärten ihm den Unterschied zwischen Physik und Chemie. Außerdem feierten wir jeden Tag seinen Geburtstag und packten sinnbildlich alle möglichen Koffer, je später der Abend wurde. Doch das ist wieder eine andere Geschichte.
Das Hotel Klein Wien ist schon eine Eigenart für sich. Nach welchem Prinzip aber der Aufzug die Etagen abfuhr, ist mir bis heute ein Rätsel. Es lebe die gute alte Treppe. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn wir nicht so oft die Stockwerke wechseln müssten. Die Rezeption und der Speisesaal befinden sich im fünften Stock, so dass wir alle immer erst nach oben fahren mussten, um die Schlüssel zu holen, bevor wir wieder runter auf unsere Zimmer konnten.
Ich denke, ich habe im schönsten Zimmer gewohnt. Wir hatten Meerblick und einen Balkon. Den anderen fehlte jeweils eines der beiden Merkmale.
Zum Frühstück gab es zwar täglich nur 2 winzige Croissants, was mir aber eher als Vorteil erschien: Da sich keiner aus meinem Zimmer die Mühe machte, morgens zu erscheinen, hatte ich stets 8 Croissants.
Dazu sage ich nur eins: Das ist ja ekelhaft salzig. Es ist noch viel salziger als versalzene Suppe und viel salziger als ich es mir je vorgestellt habe. Ich tippe darauf, dass es für meine leichte Übelkeit auf dem Schiff um Capri verantwortlich war.
Ich hoffe, ich muss nie wieder ungeschützt in Salzwasser baden.
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