2003 Nordskandinavien

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Tagesberichte:

30.07. Düsseldorf - Ffm - Tromsø 31.07. > Nordkjosbotn - Harstad 01.08. > Sortland - Svolvær 02.08. > Narvik 03.08. > Kiruna - Enontekiö 04.08. > Sápmi - Nordkap 05.08. > Alta - Storslett 06.08. > Tromsø 07.08. > Frankfurt - Düsseldorf Fazit

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04.08. »

unterwegs im Land der Fjorde, Rentiere und Mitternachtssonne

03.08.2003 Narvik (N) - Kiruna (S) - Svabbavaara (S) - Kaaresuvanto (FIN) - Enontekiö (FIN) (380 km)

Es wird Zeit, den Fjorden den Rücken zuzukehren und in das nicht allzu entfernte Nachbarland Schweden zu reisen. Norwegen zieht sich von Süden nah Norden 2500 km in die Länge, doch an einige Stellen im Norden ist es kaum mehr als 5 km breit. Wir verlassen Narvik auf der E-10 in Richtung Kiruna. Schon nach wenigen Kilometern passieren wir die Staatsgrenze.Abisko Nationalpark, Schweden Aufgenommen am: 03.08.2003 Abisko Nationalpark, Schweden Nun heißt es willkommen in Schweden und willkommen in der faszinierenden Einsamkeit des Abisko Nationalparks. Von Narvik bis Kiruna passieren wir praktisch keinen Ort, nur die weite Tundra. Flagge von SchwedenAb und an huschen ein paar Büsche am Fenster vorbei, ansonsten nur scheinbar ausgestorbene Steppe. Wir erreichen den See Torneträsk und machen die erste Bekanntschaft mit den hiesigen Mücken. Jetzt, wo sie um einen herum schwirren, merkt man erst, das etwas in Norwegen gefehlt hatte. In Deutschland habe ich mich noch mit den Worten verabschiedet „die norwegischen Mücken rufen“, doch die sind wohl in der Hitze eingegangen. Lange bleiben wir nicht, sondern fahren weiter Richtung Kiruna.

Die Straße führt parallel zur Erzbahnlinie, die ein wenig oberhalb der Straße verläuft. Die Strecke ist häufig von Lawinenschutzwänden überbaut, ein Zeichen dafür, dass hier ein strenger Winter herrschen muss. Wir passieren eine Ansammlung von Gebäuden, die aber alle einer Bahnhofsanlage zugeordnet werden können. Ein Bahnhof in der Wildnis – für wen soll der nur gut sein?

Kiruna ist groß. Zu groß für meinen Geschmack. Zu groß und durch die Erzindustrie macht die Stadt wie auch Narvik einen dreckigen Eindruck. Hässliche gelbe Wohnblöcke, Graffitis an Mauern, laden nun wirklich nicht zum Verweilen ein.
See bei Svappavaara Aufgenommen am: 03.08.2003 See bei SvappavaaraStattdessen fahren wir einen Imbiss am Abzweig nach Svabbavaara an. Idyllisch an einem See gelegen, der teilweise mit Seerosen bedeckt ist, die kurz vor ihrer Blüte stehen. Hier im hohen Norden laufen die Uhren ganz anders. Wir kommen gerade recht, um die skandinavischen Erdbeeren zu kosten, die um diese Jahreszeit reif sind. Der Imbiss ist einfach, aber gemütlich gehalten. Auch hier ist der Innenraum mit viel Holz ausgekleidet. Viele Gäste sind schon vor uns da gewesen, so dass jetzt nicht mehr viel los ist und der Wirt zu findet, ein wenig mit den Gästen zu plaudern.

einsame Landstraße in Finnland Wir befinden uns auf der Landstraße zwischen Enontekiö (Finnland) und Kautokeino (Norwegen). Aufgenommen am: 04.08.2003 einsame Landstraße in FinnlandWir biegen von der Hauptstraße ab und schlagen uns über Nebenstraßen nach Kaaresuvanto und damit der finnischen Grenze durch. Die Straße ist in einem schlechten Zustand. Obwohl sie sehr gerade über die Hochebene verläuft, kommen wir dennoch nicht richtig schnell voran. Hier oben herrscht wirkliche Einsamkeit. Auf den nächsten 130 km kommen uns gerade einmal 7 Autos entgegen und wir passieren nur einen einzigen Ort. Wir müssen die Menschen hier nur leben? Wie verbringen sie den Winter, wenn die Straße unpassierbar ist? Wie haben sie es früher gemacht, als es hier noch keine Straße gab, wo sie doch auch nicht am Wasser liegen?

Bevor ich Antworten finden kann, haben wir schon Finnland erreicht. Neben einer Tankstelle lockt ein großer Souvenirladen, eigentlich der allererste, dem wir auf unserer Reise begegnen. Hier kann man sogar wie daheim mit Euros bezahlen. Beim Wechselgeld wird auch gut aufgepasst, ob auch genügend finnische Euros dabei sind, auf die die lieben Verwandten daheim sehnsüchtig warten, um ihre Euro-Sammlung komplett zu machen.

Flagge FinnlandWir lassen Kaaresuvanto hinter uns und fahren wieder stundenlang durch die Einsamkeit. In einem kleinen Ort mitten im Wald suchen wir uns ein Nachtquartier. Die Häuser in Enontekiö sind größtenteils im Wald versteckt. Überall zweigen kleine Stichstraßen von der Hauptstraße ab, abends am See in Enontekiö Aufgenommen am: 03.08.2003 abends am See in Enontekiödie schon nach wenigen Metern im Wald enden. Hinweisschilder mit unaussprechbaren Namen weisen den Suchenden daraufhin, wer in welcher Hütte zuhause ist. Die Gegend hier ist zweisprachig. Man spricht finnisch und samisch und sogar auf den Straßenschildern sind beide Sprachen zu finden. Die Samen sind die Ureinwohner. Sie waren anfangs nomadische Völker, die mit den Rentierherden umhergezogen sind. Doch mit der Zivilisation wurden sie sesshaft.

Unser Hotel liegt nahe des Ortsrand an einem kleinen See. Vor dem Abendessen genieße ich es, an seinem Ufer zu sitzen und einigen Ruderbooten zuzusehen, die auf dem See treiben.
Straßenschild in Finnland Ich nehme an, das obere ist der finnische, das untere der samische Name, aber selbst wenn es so wäre, finde ich das noch immer reichlich kompliziert für einen Straßennamen. Aufgenommen am: 03.08.2003 Straßenschild in Finnland Heute abend kosten wir von einer finnischen Spezialität: Rentier. Es wird zusammen mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren serviert. Danach wollten wir selber mit einem Ruderboot etwas auf den See hinausfahren, doch ein einsetzender Regenguss macht uns einen Strich durch die Rechnung. Auf den Zimmern empfangen wir sogar deutsche Kanäle. Dadurch, dass Finnland der mitteleuropäischen Zeit um eine Stunde voraus ist, passt das Programm nicht ganz zur tatsächlichen Uhrzeit. Wir bleiben zwar nur einen Tag in Finnland, dennoch habe ich meine Uhr umgestellt, weil dann der subjektive Eindruck entsteht, man könne am nächsten Tag eine Stunde länger schlafen.

Übernachtung: Hetta Hotel - EnontekiöBewertung: Ausgezeichnet! Bewertungsnote 1
Kommentar: idyllisch am See gelegen
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