Der Tag beginnt, bevor der vorherige so richtig zu Ende
gegangen ist. Um etwa 3 Uhr früh scheint die Sonne durch mein Fenster
mir direkt in die Augen. Ich hatte beim Schlafengehen doch tatsächlich
vergessen, das Rollo runterzulassen. Ich würde jetzt aber nicht
aufstehen, dachte ich zu mir, drehte mich um und schlief wieder ein.
Am Frühstücksbuffet herrscht schon reges Treiben als ich erscheine.
Die große Auswahl vom Vorabend findet hier ihre Fortsetzung. Gut
gestärkt fahren wir zurück Richtung Olderfjord.
Fjord bei Alta
Aufgenommen am: 05.08.2003
Wettermäßig erwartet uns der schönste Tag der ganzen
Rundreise. Die Sonne gibt sich alle Mühe. Es sind wenig Wolken unterwegs
und die wenigen spiegeln sich majestätisch im glasklaren Wasser
des Fjords. Man kann bis auf den Grund hinuntersehen. Obwohl hier ein
ständiger Strom der Gezeiten herrscht, so ist das Wasser doch heute
morgen außerordentlich ruhig.
Rentiere im Straßentunnel
Dieses Jahr leidet Norwegen wie auch der Rest Europas unter einer großen Hitzewelle. In Nordnorwegen werden bis zu 28° erreicht, was hier ungewöhnlich ist. Rentiere stellen sich da gerne wegen dem Durchzug in Straßentunnel.
Aufgenommen am: 05.08.2003
Wir passieren diverse Tunnel, bis wir im Skarvbergtunnel hinter einen
Bus geraten, der immer langsamer wird und kurz vor der Tunnelausfahrt
plötzlich stehen bleibt. Von der Hinfahrt habe ich noch in Erinnerung,
dass die Ausfahrt nicht gerade breit war und so denke ich mir, er bekommt
Probleme mit dem Gegenverkehr. Umso überraschter bin ich, als plötzlich
ein Rentier neben meiner Scheibe auftaucht. Und noch eins und viele weitere.
Wir schaffen es endlich aus dem Tunnel heraus, da sehen wir die Scharen
von Touristen, wie sie vor dem Portal die Rentiere im Tunneleingang fotografieren.
Die Tiere suchen bei dieser Hitze Abkühlung, und der Tunnel, aus
dem es angenehm kühl zieht, kommt da gerade recht. Auch die nächsten
Fahrzeuge lassen die Rentiere nur sehr widerwillig passieren.
Felszeichnungen im Alta-Museum
Aufgenommen am: 05.08.2003
Die Weiterfahrt nach Alta verläuft ohne nennenswerte Ereignisse.
Viel Landschaft zieht an uns vorbei, wieder etwas weniger auf den Straßen
los.
In Alta besuchen wir das Alta Museum, welches direkt an Nord-Europas
größtem Felszeichnungsfeld liegt. Die Ritzungen sind zwischen
2500 und 6500 Jahre alt und stehen auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes.
Eigentlich sind die Zeichnungen farblos, man hat sie aber rot angestrichen,
um sie besser vom Felsen abheben zu können.
Fjord bei Gildetun
Aufgenommen am: 05.08.2003
Wir wollen noch ein wenig weiterfahren. Das schöne Wetter begleitet
uns. In Fahrtrichtung rechts erstreckt sich eine herrliche Fjordlandschaft.
Immer wieder halten wir, um die wunderschönen Szenen zu verewigen.
Mal ist der Fjord enger, dann wieder breiter, so dass man kaum das
andere Ufer erkennen kann.
Die E6 ist die einzige Straße, die der Länge nach durch Nordnorwegen
führt. Rentier- und Elchwarnschild
Aufgenommen am: 05.08.2003
Auf dieser Straße gibt es neben den bekannten und bei
Touristen sehr begehrten Elchwarnschilder auch Rentierwarnschilder zu
sehen. Über einen kleinen Pass nehmen wir eine Abkürzung zum
nächsten Fjordarm und das Spiel geht von vorne los. Anhalten und
das einmalige Panorama genießen, wie es im Tal vor uns ausgebreitet
liegt und von der Sonne ausgeleuchtet wird. Im Winter kann es leicht
passieren, dass dieser Pass von Lawinen verschüttet wird. Dann muss
man entweder mit der Fähre von Øksfjord nach Skjervøy übersetzen
(Fahrtzeit mehrere Stunden) oder alternativ einen 500 km langen Umweg über
Schweden fahren.
Wir werden in Storslett übernachten. Das Hotel ähnelt eher
einem kleinen Schloss und auch der Speisesaal ist königlich
eingerichtet. Es erwartet uns zwar ein kleineres Buffet als am Vortag,
jedoch ist
man hier mehr unter sich und muss auch nicht ewig anstehen.
Den Tag rundet eine Dorfbegehung ab. Dabei entdecken wir neben vielen
urigen Holzhäusern eine Moto-Cross-Piste in einem nahe gelegenem
Waldstück, auf der die einheimischen Jugendlichen ihren Freundinnen
gerade ihr Können präsentieren. Außerdem begegnen
wir noch einigen Rentieren, von denen wir nun reichlich zu Gesicht bekommen haben.