2003 / 2004 Skifahren im Zillertal

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28.12. Ankunft Mayrhofen 29.12. Skiversuche nach 9 Jahren 30.12. Skifahren? Es geht schon wieder... 31.12. Silvesterfeier mit 7-Gänge-Menü 01.01. Neujahr - die Pisten gehören uns 02.01. Die Talabfahrt vom Ahorn 03.01. neue Pisten & Pferdekutschfahrt 04.01. Abreise Fazit

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Über Silvester im Zillertal: Skifahren und andere Probleme

29.12.2003 Der Penken & die ersten Skiversuche nach 9 Jahren

Acht Uhr früh und ein Blick aus dem Fenster: Es schneit! Das ganze Grün der Wiesen ist verschwunden und wurde durch ein einheitliches Weiß abgelöst. Alles ist weiß, weiß, weiß, weiß, soweit das Auge reicht.

Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet wurde uns laut Prospekt versprochen, doch was sich uns da bietet, ist selbst in einer Woche kaum zu bewältigen. Frische Brötchen, Brot, Hörnchen, Toast, selbstgemachte Marmelade, Frühstückszerialien, selbstgemachte Wurst, Käse, Schinken, Salatbar, Joghurt und Kuchen, dazu verschiedene Getränke wie Kaffee, Milch, Tee oder Saft. Ich liebe es ja, morgens ein oder zwei Tassen Tee zu trinken, bin aber bei der Auswahl der Sorten sehr wählerisch und fast kein Hotel bietet die von mir bevorzugten Sorten an. Dieses hier dagegen sogar gleich alle.

Skibushaltestelle Edenlehen Unser Hotel hatte sogar eine eigene Skibushaltestelle. Aufgenommen am: 29.12.2003 Skibushaltestelle EdenlehenSkibus in Mayrhofen Aufgenommen am: 29.12.2003 Skibus in MayrhofenSo gut gestärkt kann der Skitag ja beginnen. Vorne an der Rezeption erfragen wir alles wissenswerte zum Skiverleih und Aufbewahrung der Sportgeräte. Das beste wird wohl sein, wenn wir uns Skier oben auf dem Berg leihen, dann fällt der lästige tägliche Transport zum Hotel und zurück flach. Außerdem bekommen wir aufgrund unseres gewählten Hotels sogar noch Preisnachlass. Also, worauf warten wir noch?
Richtig, auf den Skibus. Der erste Bus fährt erst mal durch, der mit „Green Line“ gekennzeichnet ist. Der zweite hält an und nimmt uns mit. Dieser ist auch mit dem Schriftzug „Skibus“ markiert. Ok, will ja alles einmal erlernt werden.

Die Wartezeit vor der Penkenbahn hält sich in Grenzen. In großen gelben Gondeln geht es hoch über dem Örtchen dem Hausberg Penken entgegen. Wir schweben ziemlich lange frei über dem Boden, bis wir die erste Stütze laut krachend passieren. Auch jetzt schweben wir wieder minutenlang frei, bis wir fast eine Felskante vom Berg berühren – so meint man jedenfalls. Die nächste Stütze bringt uns sicher auch über dieses Hindernis.
An der Bergstation angekommen, streben wir sofort den Skiverleih an. Das war doch immer noch meine größte Sorge gewesen – Hauptsaison, und alle Ski sind weg. Völlig unbegründet sind diese Befürchtungen. Mayrhofen hat sich wohl auf Jahre hinweg mit allem, was man zum Wintersportvergnügen benötigt, eingedeckt.

im Schnee liegt es sich gut Aufgenommen am: 29.12.2003 im Schnee liegt es sich gutHeute Nacht habe ich seltsamerweise vom Skifahren 1995 in den Dolomiten geträumt. Da war alles so einfach gewesen, doch nun stehen wir wirklich wieder auf Skiern. Warum haben wir uns nur in den Kopf gesetzt, keine Skischule zu besuchen? Warum nur? Solche und ähnliche Fragen schießen einem durch den Kopf, als zum aller ersten Mal wieder der Schnee langsam unter den Skier entlang gleitet. Es fährt! Bitte nicht so schnell! (Eine Schnecke hätte uns überholen können)
mein Schneepflug und ich Aufgenommen am: 29.12.2003 mein Schneepflug und ichWie war das noch mal? Bergski Richtung Tal stellen, Gewicht verlagern und eine Kurve fahren – aber bitte nicht immer so schnell! Schneepflug und Stop! Keine Ahnung, wie lange es gedauert hat, aber mit Sicherheit eine Ewigkeit, bis wir den ersten Übungsberg gepackt haben. Zwischendurch lausche ich mal den Erklärungen der Skilehrer, die ihren Gruppen Anweisungen geben. Etwas Neues erzählen die auch nicht gerade, also war es doch die richtige Wahl, das Geld für die Skischule zu sparen.

Wir wagen uns auf die erste blaue Piste – Nr.2. Der Penken-Express, ein 6er-Sessellift, später als Chrisis Lift bezeichnet, weil sie die steile Anfahrt einfach besser hinbekommt als ich, bringt uns bis ganz nach oben auf den Penken.
Die ersten Meter sind recht einfach zu fahren. Na gut, es geht auch nahezu flach um verschiedene Berghütten herum, doch dann beginnt die eigentliche Piste.
Da sie nicht wie die roten Pisten den Abhang gerade nach unten führt, sondern gemächlich am Berg entlang, ist sie leider nicht sehr breit, was ein kontinuierliches Bogenfahren erschwert. Rechts und links werden wir von anderen Fahrern überholt. Einzig den anderen Skigruppen kann man sich noch anschließen, denn die haben in etwa das richtige Tempo.
letzte Fahrt während die Sonne untergeht Rechts geht es auf die einfachen Pisten 2 und 20, links zur etwas anspruchsvolleren 5. Aufgenommen am: 29.12.2003 letzte Fahrt während die Sonne untergehtNach einigen leichten Kurven trifft die 2 auf eine rote Piste, der 6, und führt mit dieser zusammen einen kleinen Buckel herunter. Eine fast unlösbare Aufgabe. Seine Gefühle dafür bringt man am besten im Schnee liegend zum Ausdruck. Der weitere Verlauf ist relativ vereist. Hat diese Bahn denn nur Gemeinheiten auf Lager?
Wir gelangen zur Gabelung, wo die 20, ebenfalls blau, von der 2 abzweigt. Dahinter wird die Bahn ruhiger. Ist ja auch logisch: Die Hälfte ist ja zur 20 abgebogen. Doch die Freude über die schöne Piste hält nicht lange vor. Es sind gleich zwei Haarnadelkurven in kurzem Abstand hintereinander zu bewältigen, bevor es nach einem kleinen geraden Stück auf den Endspurt zugeht. Man kann schon die verschiedenen Restaurantbetriebe und den ersten Lift erkennen, doch trennt uns noch einmal ein größerer Buckel à la rote Piste davon. Vorsichtig und in vielen Bögen erkämpfen wir uns den Weg nach unten.

Völlig geschafft erreichen wir wieder ebene Fläche. War das wirklich schon immer so kompliziert gewesen? Ich habe es irgendwie leichter in Erinnerung. Vielleicht habe ich aber auch nur die letzten Tage, als es so richtig Spaß gemacht hat, in Erinnerung. So etwas behält man ja schließlich gerne. Es ist aber nun, als ob wir wieder bei Null anfangen.
Sonnenuntergang Oft war es auf dem Berg schönstes Wetter, wohingegen im Tal Wolken fest hingen. Oft wurde es dann schlagartig Nacht, wenn man mit der Seilbahn wieder ins Tal fuhr. Aufgenommen am: 29.12.2003 SonnenuntergangWir fahren noch ein paar mal die 2 und auch einmal die 20, die ich als absolute Profistrecke klassifiziere und mir vornehme, ihr erst einmal fern zu bleiben, bevor wir bereits gegen drei Uhr und mit schmerzenden Knochen die Skier für die Nacht abgeben. Wir waren nur etwa 4 Stunden auf den Brettern unterwegs gewesen, doch das muss für den Anfang reichen.

Die Schlange vor der Penkenbahn ist nicht zum Aushalten lang und mein armer Rücken und die Oberschenkel tun so weh. Dass die nachfolgenden Leute aber so sehr nach vorne drängeln müssen, kommt mir jetzt sogar etwas entgegen: Man kann sich einfach etwas anlehnen.
Die Gondel ist dicht gefüllt. Wir finden gerade noch Platz zum Stehen und haben keine Sicht nach draußen. Bei Stütze Nr.1 reißt es uns glatt vom Hocker. So hart wie die Bahn die Stütze passiert, das hätte ich nie erwartet. Folglich fliegen alle Stehenden unter einem Lächeln der anderen durch die Gondel.
Als wir unser Zimmer erreichen, haben wir noch etwa eine Stunde tot zu schlagen bis zum Abendessen. Eine Stunde, die wir fast nur liegend verbringen. Mann, was sind wir geschafft. Und wovon eigentlich? Das Fahren kann es ja nicht sein, das geht doch von alleine...

Übernachtung: Hotel Edenlehen - MayrhofenBewertung: Gut! Bewertungsnote 2
Kommentar: sehr ruhige Lage abseits des Ortskerns, aber zu Fuß und mit dem Skibus gut erreichbar
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