Warum muss ein Urlaub nur immer so schnell vorbei gehen? Wir sitzen auf gepackten Koffern, haben aber bis zur Abfahrt des Zuges noch etwas Zeit, so dass wir zu Fuß eine letzte Runde durch den Ort drehen.
Es ist Sonntag und eine Menge los. Die Einheimischen, berufstätig in der Woche, finden heute auch einmal Zeit zum Skilaufen. Gegen halb elf kommen wir zufällig an der Penkenbahn vorbei. Halb elf, das war immer unsere Zeit gewesen, mit der Gondel ins Skigebiet aufzubrechen. Hatte ich nicht letztens noch erzählt, dass sich morgens immer alles so wunderbar verteilen würde, so dass man kaum zwei Minuten anstehen muss?
Bis auf die Straße reicht heute die Schlange, und es strömen von überall mehr Leute mit Skier bewaffnet herbei. Hier steht man mindestens eine halbe Stunde. Und wenn es um diese Zeit hier unten schon so voll ist, was ist dann erst auf dem Berg los?! Ich mag gar nicht daran denken. Ich beneide die Leute nicht, die noch einen Tag länger bleiben, sondern bedaure sie aus tiefsten Herzen.
Transfer vom Hotel Edenlehen zum Bahnhof
Aufgenommen am: 04.01.2004
Von Andreas werden wir wieder zum Bahnhof gebracht, wo unsere langatmige Fahrt Richtung Düsseldorf beginnt. Zuerst geht es mit der Zillertalbahn zurück nach Jenbach, wo wir 25 Minuten Zeit zum Umsteigen haben. Bereits am dritten Bahnhof von ich glaube 18 haben wir 10 Minuten Verspätung. Ich sehe schon unseren Anschluss in ernste Gefahr. An so gut wie jedem Bahnhof müssen wir auf den Gegenzug warten. Es wird schon richtig unheimlich, als wir einmal sofort weiterfahren können.
Zillertalbahn auf dem Weg Richtung Jenbach
Zu ausgesuchten Terminen fährt auf der Strecke zwischen Mayrhofen und Jenbach auch noch ein historischer Dampfzug.
Aufgenommen am: 04.01.2004
Irgendwie schaffen sie es dann aber doch, die zehn Minuten auf eine einzige zu verkürzen und wir können aufatmen. Die Ironie des Schicksals ist, dass der Anschlusszug satte 15 Minuten Verspätung hat. Wir haben mal wieder alle Zeit der Welt. Wir können uns höchstens damit trösten, dass wir dann in München nicht mehr so lange warten müssen.
Da wir im Besitz eines Plan & Spar Tickets 50 sind, dürfen wir nur ganz bestimmte Züge benutzen. Die Vergabe dieser Züge wird durch Kontingente geregelt. Ist ein Kontingent erschöpft, kann man für diesen Zug keine Sparkarte mehr kaufen und folglich nicht damit fahren.
ICE auf der Neubaustrecke Frankfurt - Köln
Dieses umständliche und wenig kundenfreundliche Verfahren veranlasst uns, den fast leeren Entlastungszug von Innsbruck nach München fahren zu lassen und statt dessen im hoffnungslos überfüllten, auf der Fahrkarte eingetragenen Zug auf Koffern sitzend, auszuharren. Als nächstes müssen wir den durchgehenden ICE von München nach Düsseldorf in Mannheim verlassen, um mit dem nächsten bis Köln zu fahren und dann mit der S-Bahn weiter, was uns über eine Stunde mehr Zeit kostet. Was tut man nicht alles, um 50% der Fahrtkosten zu sparen...
So richtig abschalten kann man aber auch an den folgenden Tagen nicht. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich auf meinem Bürostuhl sitzend leicht nach rechts und links lehne, um gegen die Kurven zu halten. Man gewöhnt sich schnell und intensiv wieder ans Skilaufen. Wir bereuen es absolut nicht, das Geld für die Skischule gespart zu haben. Ich möchte hier keine Schule schlecht machen, doch so waren wir flexibler und hatten unser eigenes Tempo in der Hand. Rückblickend können wir jetzt auch wieder über unsere ersten „Gehversuche“ und Missgeschicke lachen. Es hat wirklich Spaß gemacht.