1st Avenue vor dem UNO-Hauptquartier Aufgenommen am: 30.10.1997 Im Innern wohnen wir einer deutschsprachigen Führung bei. Wir sehen die Sitzungsräume der Vereinten Nationen sowie einige Geschenke der Mitgliedsstaaten an die UNO. Wir erfahren einiges über den Hintergrund der Arbeit hier und dass das Gelände praktisch kein amerikanischer, sondern neutraler Boden ist. Man druckt sogar eigene Briefmarken.
Geschenk der Elfenbeinküste
Von jedem Mitgliedsland befindet sich ein Geschenk im Uno-Gebäude.
Aufgenommen am: 30.10.1997
Anschließend wollen wir mit dem Bus in die Upper Eastside fahren. Da die Busfahrer bekanntlich kein Wechselgeld herausgeben, wechseln wir untereinander unser Geld an der Haltestelle, bis jeder den Betrag passend hat.
Als einer der ersten besteige ich den Bus, in der Hand die nötigen Dollar-Scheine und frage mich, wohin damit? Der Fahrer nimmt nur Hartgeld an. Also wieder raus, den Bus fahren lassen und das ganze Umwechseln beginnt von vorne. Seltsamerweise halten die nächsten Busse nicht an unserer Haltestelle, obwohl wir ein deutliches Handzeichen geben. Dafür halten sie 200 m entfernt. Es braucht wieder einige Zeit, bis wir auch dieses System begreifen, falls da überhaupt eins dahinter steckt.
Wir fahren jetzt also in die Upper Eastside ins deutsche Viertel. Schilder wie „Heidelberg-Restaurant“ oder „Big Apple Strudel“ sind an den Häusern zu lesen und in den Geschäften spricht man neben englisch natürlich deutsch.
Hotdog-Stand am Central Park in der Upper East Side Aufgenommen am: 30.10.1997 Wir erreichen das Guggenheim Museum. Da ich nicht der besondere Museumsfreund bin, nehme ich es als eine frohe Botschaft auf, dass heute geschlossen ist. Wir laufen weiter am Central Park entlang in Richtung Metropolitan Museum of Art, das heute geöffnet ist. Wie schon gesagt, ich bin kein großer Freund von Museen, doch ich kann einen Freispruch erwirken. Wir trennen uns hier und wer keine Lust aufs Museum hat, der kann sich bis heute abend selbst beschäftigen. Eine gute Idee, schließlich ist dies unser letzter Nachmittag in New York.
Mit der U-Bahn fahren wir zurück ins Zentrum. Uns interessiert besonders das Kaufhaus Macy’s am Herald Square. Wieder mit Patrick allein unterwegs, beauftragt er mich, uns dorthin zu führen. Schließlich habe ich uns ja auch vorgestern aus Brooklyn herausgelotst. Als wir die Treppen am Zielbahnhof hinauf laufen, stichelt er ein wenig: „Und, wo ist denn nun das Kaufhaus?“ Da bleibt mir nur zu sagen, dreh dich mal um, wir stehen direkt davor.
Na gut, so was passiert mir auch immer und immer wieder. Wenn man auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht oder aus einer Seitenstraße kommend darauf zuläuft, sieht man es schon von weitem. Wenn man aber direkt neben dem Objekt der Begierde aus dem Untergrund geklettert kommt, sieht man einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Im Innern ist dieses Kaufhaus riesig, einfach nur riesig. Auf neun Etagen wird hier einfach alles angeboten, was man sich nur vorstellen kann. Da verliert man noch viel mehr den Überblick.
Filmkulisse In New York werden ständig irgendwelche Filme gedreht. Ob das hier ein berühmter Hollywoodstreifen oder eine einfache Werbung wurde - keine Ahnung. Aufgenommen am: 30.10.1997 Am Abend treffen wir uns wieder am Hotel und gehen gemeinsam hinüber zum Hard Rock Café, um bei einem gemeinsamen Essen den letzten Abend gebührend zu ehren. Auf dem Weg kommen wir an einem offensichtlichen Filmdrehort vorbei. Helle Flutlichter sind auf den Eingang eines Kinos gerichtet und vom Dach regnet es aus Sprenkelanlagen auf die Straße. Ein paar Meter weiter ist alles trocken. Leider ist sowohl von der Crew als auch von den Schauspielern niemand mehr zu sehen. Gleich darauf lässt auch der Regen nach, scheinbar hat man bereits alles im Kasten.
Hard Rock Café New York
Mein allererster Besuch in einem Hard Rock Café und gleichzeitig unser Abschlussessen. Aufgrund der guten Atmosphäre an diesem Abend wurde ich zum kleinen HRC-Fan.
Aufgenommen am: 30.10.1997
Im Hard Rock Café verteilen wir uns an zwei Tischen. An den Wänden hängen Poster, Bilder, Plakate und Auszeichnungen von großen Musikkünstlern wie Elvis, den Beatles oder Bruce Springsteen. Jedes Lokal hat da seine ganz eigene Sammlung von Memorabilia.
Ich bestelle mir Chicken Wings, die mit ordentlich scharfen Gewürzen serviert werden. An diesem letzten Abend denke ich nicht mehr über Geld nach. Ich will es ruhig ausgeben, um mich einmal richtig satt zu essen. Andere sind schon mit einer Portion Eis zufrieden. Eigentlich keine schlechte Idee und so kröne ich das üppige Essen auch noch mit einem großen Dessert.
Abschiedsessen im Hard Rock Café New York
Mein allererster Besuch in einem Hard Rock Café und gleichzeitig unser Abschlussessen. Aufgrund der guten Atmosphäre an diesem Abend wurde ich zum kleinen HRC-Fan.
Aufgenommen am: 30.10.1997
Im Hintergrund laufen permanent Musikvideos auf großen Bildschirmen, die man einfach als gegeben hinnimmt, doch als der Titel YMCA von den Village People gespielt wird, gibt es für uns kein Halten mehr. Das ist unser Lied. Wir wohnen doch zur Zeit im YMCA. Lautstark lassen wir das auch jeden anderen im Lokal hören.
Dies war mein erster Besuch in einem Hard Rock Café und damit auch der Beginn einer kleinen Leidenschaft. Wenn ich später ein Hard Rock Café betreten werde, wird mich das dann immer an den Abschluss dieser einmalig schöne Schulfahrt erinnern, die nun leider langsam zu Ende geht.
Dabei habe ich mich gerade so richtig an das amerikanische Leben und die englische Sprache gewöhnt. Im Aufzug im YMCA stehe ich ganz hinten in der Ecke als er in der 5. Etage hält, wo ich aussteigen möchte. Vor mir versperrt eine offensichtlich deutsche Gruppe den Ausgang, zu dem ich mich mit den Worten "Excuse me!" durcharbeite. Macht der Gewohnheit...