2000 USA: Kalifornien & Las Vegas

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19.04. Düsseldorf - Paris - LA 20.04. > Las Vegas 21.04. > Death Valley - Visalia 22.04. > Yosemite - Modesto 23.04. > SF: Stadtrundfahrt 24.04. SF: Golden Gate Bridge 25.04. > Highway #1, Oxnard 26.04. > Los Angeles, Hollywood 27.04. > San Francisco 28.04. SF: Alcatraz 29.04. SF: zu Fuß 30.04. > Paris - Düsseldorf Fazit

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Kalifornien & Las Vegas - meine erste eigene Reise

20.04.2000 Los Angeles - Barstow - Las Vegas (440 km / 273 Meilen)

In der Nacht kann ich einfach nicht gut schlafen. Immer wieder wache ich auf. Das Bett hat viele kleine seltsam geformte Kissen, die einfach nicht bequem sein wollen. Vor dem Fenster ist noch immer der Fluglärm zu hören und der Jetlag lässt mich ab 3 Uhr endgültig hellwach sein. Ich krame ein Buch heraus und lese ein wenig.
Später stehe ich auf und lege mich in die Badewanne. Es geht auf sechs Uhr zu, die Zeit, zu der wir geweckt werden sollten. Vom Badezimmer aus höre ich das Telefon und denke noch, das wird schon wieder aufhören. Nach ein paar Minuten klingelt es wieder, doch ich sitze immer noch im warmen Wasser. Weitere Minuten vergehen, dann klopft es an meine Tür. Diesmal wird derjenigen wohl nicht sofort wieder verschwinden, so dass ich ihm entgegen komme. „Hotel Security! Everything ok, Sir?“ Oh Mann, die Kavallerie. „Everything’s fine“, rufe ich zurück. Ab morgen werde ich sicher stets den Hörer abnehmen.

unser Reisebus Aufgenommen am: 20.04.2000 unser ReisebusDer Bus wartet bereits vor dem Hotel, als ich nach unten komme. Ich musste noch an der Rezeption auschecken und meine Telefonrechnung in Höhe von 25$ bezahlen. 50 Mark für einen Anruf! Ab morgen werde ich auch nicht mehr vom Hotelzimmer aus telefonieren.
Wir fahren los und sind bald auf der Autobahn. Edward redet und redet und ich lehne mich einfach zurück und höre seinen Ausführungen zu. Das ist Urlaub. Ich erfahre einiges über das Land, die Leute und ihre Gewohnheiten. Wann gibt man Trinkgeld, zu welcher Gelegenheit sagt man welche Floskel. So vergeht die Zeit im Bus rasend schnell, so schnell wie sich auch die Landschaft draußen verändert.
Mir wäre sicher auch so nicht langweilig geworden. Was da jetzt vor meinem Fenster vorbei zieht, ist zwar trostloses, trockenes Wüstenland, doch so etwas habe ich noch nie zuvor live gesehen. Ich bin einfach nur fasziniert. Der braune Boden ist übersäht mit kleinen grünen Büschen. Die Autobahn wird immer kleiner, bis pro Richtung nur noch zwei Fahrspuren übrig bleiben, die durch einen breiten Graben getrennt verlaufen.

Barstow Factory Outlet An der I-15 zwischen Los Angeles und Las Vegas Aufgenommen am: 20.04.2000 Barstow Factory OutletIn Barstow machen wir die erste Rast. Hier im Factory Outlet kann man sehr günstig einkaufen und auch schnell einen Happen essen. Es ist wie eine kleine, grüne Oase inmitten der rauen Wüste. Die Wege vor den Geschäften sind überdacht, was sehr angenehm ist, bekommt man so doch etwas Schatten ab. Hinter dem Parkplatz hören mit einem radikalen Schnitt die grünen Flächen auf und die Wüste setzt sich dahinter fort. Das alles ist also durch Menschenhand und viel künstlicher Bewässerung geschaffen worden.

Hotel Circus Circus, Las Vegas Aufgenommen am: 20.04.2000 Hotel Circus Circus, Las VegasWir fahren weiter nach Las Vegas, die Stadt der Spieler. Auch dieser Stadt begegne ich wieder mit falschen Erwartungen. Ich hatte bisher immer geglaubt, die Casinos ständen dicht gedrängt nebeneinander wie die Wohnhäuser einer deutschen Innenstadt. Statt dessen stehen sie aber weit verstreut. Nicht, dass ich enttäuscht wäre. Es ist einfach nur anders, als ich erwartet habe. Ich muss zugeben, ich habe mich im Vorfeld wenig auf die Reise vorbereitet, da sie ja obendrein auch noch geführt ist. Wenn man es recht bedenkt, eine Tatsache, die für mich spricht. Dann habe ich die Zeit wenigstens mit Lernen verbracht.
Freizeitpark im Circus Circus Aufgenommen am: 20.04.2000 Freizeitpark im Circus CircusIn Las Vegas ist es einfach nur heiß. Heiß und stickig. Ich beschließe, erst einmal im Hotel zu bleiben und sehe mir den Vergnügungspark im Hotel an. Irre! Ein Hotel mit eigenem Park. Dann will ich zurück in mein Zimmer in der fünften Etage und steige in den erstbesten Aufzug, der natürlich ein Expressfahrstuhl ist. Ehe ich mich versehe, bin ich auch schon im zehnten Stock.

Am Abend nehme ich an einer geführten Tour durch die Nachtwelt teil. Wir fahren zum Treasure Island, wo sich gerade zwei Schiffe bekämpfen. Zuerst rufen sich die Kapitäne nur Drohungen zu, doch dann fällt der erste Warnschuss, der ins Wasser geht. Langsam aber sicher eskaliert der Streit. Es wird zurückgeschossen und das Schiff getroffen. Es zischt und raucht, Flammen lodern auf, doch so einfach geben sich die Seefahrer nicht geschlagen. Es findet ein heißer Kampf statt, bei dem auch einige Matrosen baden gehen und letztendlich wird das rechte Schiff vom anderen versenkt. Ich vergesse immer nur wieder, welche Nation verliert.

Wir ziehen weiter über die Hauptstraße, Strip genannt und gelangen zum Mirage, wo fast jeden Abend die Magier Siegfried und Roy mit ihren weißen Tigern auftreten. In der Hotellobby befindet sich ein großes Aquarium hinter der Rezeption, dass wir kurz betrachten, bevor wir ins Casino gehen, wo Ed uns einige Spiele erklärt. Leider bin ich für diese Art von Unterhaltung mit 19 Jahren noch zu jung.
Fremont Street Experience, Las Vegas Jeden Abend findet hoch über den Köpfen der staunenden Menge auf der zur Fußgängerzone umgewandelten Fremont Street eine bunte Lichter- und Musikshow statt. Aufgenommen am: 20.04.2000 Fremont Street Experience, Las VegasDurch die Forenshops wechseln wir hinüber ins Caesars Palace. Der künstliche Himmel über unseren Köpfen, der gerade noch blau war, wechselt nun in schwarz über und die Sterne kommen hervor, bis nach einigen Minuten wieder Tag wird. Ich habe dagegen zur Zeit nur einen Gedanken: ich habe Durst. Doch nicht schon wieder so ein stilles Wasser, wie es das Circus Circus verkauft und das einfach nur nach Seife schmeckt. Gibt es in diesem Land denn keines mit Kohlensäure? Ich lasse mich belehren, dass ich auf Sparkling Mineral Water achten muss.

Als nächstes setzen wir uns wieder in den Bus und fahren zur Fremont Street nach Downtown. Hier finde ich genau das Las Vegas, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Ein Casino neben dem anderen, Leuchtreklamen, blinkendes Neonlicht, große Fernseher, wandernde Texte, verlockende Farben. Hier befindet sich auch der Cowboy und seine geliebte Glitter Gulch, von denen ich auch schon gehört habe.
Dann, mit einem Mal, ist die Straße dunkel und hoch über unseren Köpfen erscheint die Lasershow Fremont Street Experience, die von rhythmischer Musik begleitet wird. Den ganzen Abend lang werde ich noch einen Ohrwurm vom Titel „Stop – In the name of love“ haben und wann auch immer ich dieses Lied wieder höre, es wird mich an diesen Abend in Las Vegas erinnern.
Noch ein paar Minuten haben wir für uns, dann fahren wir zurück zum Hotel. Ich bin schon ganz schön müde, lasse mich dann aber doch noch von einigen Leuten überreden, mit ins Hard Rock Café zu kommen, wo ich mein erstes HRC T-Shirt kaufe. Seit wir in New York unser Abschiedsessen im HRC verspeisten haben, verbindet mich etwas Besonderes mit dieser Restaurantkette.

Übernachtung: Circus Circus - Las Vegas, NVBewertung: guter Durchschnitt Bewertungsnote 3
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