Dies war nun also mein erster eigener Urlaub. Zum aller ersten Mal musste ich mich in der Ferne wenigstens an einigen Tagen alleine durchschlagen, aber ich muss sagen, dass alles hervorragend geklappt hat. Die Amerikaner sind so freundlich und hilfsbereit, ganz anders, als sie in vielen Filmen dargestellt werden. Ich bin sicher, dass ich noch häufiger wiederkommen werde.
Da es meine erste eigene Reise war und dann noch so viele Meilen von zu Hause entfernt, wollte ich nicht direkt ins eiskalte Wasser springen und habe mich daher für eine Bustour entschieden. Wenn jemand aus meinem Freundeskreis mitgekommen wäre, wäre es sicher anders verlaufen, aber die hingen alle über ihren Büchern und büffelten für das Abitur.
Die Bustour war ganz ok und zur Erstentdeckung einer neuen Region sicher nicht die verkehrte Wahl. Hier wurden wir meist im Bus während der langen Überlandfahrten mit allen nötigen Infos über das nächste Ziel versorgt, wo wir uns dann für ein paar Minuten bis Stunden frei bewegen konnten, anders als auf Klassenfahrten, wo man doch eher von morgens bis abends unter Beobachtung stand.
Über die Auswahl der Fotostopps kann ich mich eigentlich nicht beklagen, auch nicht über die Häufigkeit. Ich bin ein Mensch, der die Schönheit einer Landschaft auch gut vom Fenster aus beobachten kann.
Wenn wir angehalten haben, gab es auch meistens eine Menge zu erledigen, wie im Barstow Factory Outlet nach Las Vegas, Las Vegas selbst, Death Valley, Yosemite, San Francisco und die Küstenstraße Highway Nr.1.
Selbst die Durchquerung der Mojave-Wüste empfand ich als aufregend, hatte ich doch noch nie im Leben zuvor eine echte Wüstenlandschaft gesehen.
Einzig die beiden Städte Visalia und Modesto würde ich jetzt mal als Kaffs bezeichnen, da es dort nicht das geringste zu tun gibt, wenn man sich nicht auskennt.
Ich würde auch nicht mehr an einer geführten Tour durch Las Vegas am Abend teilnehmen. Irgendwie hetzten wir nur von einer Show zur nächsten und haben eigentlich gar nichts richtig gesehen. Hier würde ich jedem empfehlen, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Auch von Los Angeles und besonders von Hollywood war ich doch sehr enttäuscht, und zwar nicht nur von dem Stadtteil selbst, sondern auch von der Terminplanung. Am ersten Tag konnten wir so gut wie nichts von L.A. sehen und als wir später zurückkehrten, haben wir nach einer langen Fahrt nur 30 Minuten vor dem Manns Chinese Theatre bekommen. Das reicht nicht für die vielen Sterne, Fußabdrücke und Souvenirshops.
Wer viel in Nordamerika unterwegs ist, wird sich sicher an die großen Entfernungen gewöhnt haben. Mir war das völlig neu, wie wohl vielen anderen Touristen auch, die naiv eine Landkarte aufklappen und glauben, an einem Tag von der linken oberen Ecke zur rechten unteren fahren zu können, weil man das auch in Deutschland kann, ohne aber nur einen Blick auf den Maßstab zu werfen.
So habe ich mir vorgenommen, um 2 Uhr vom Flughafen nach Hollywood zu fahren, gemütlich nach Beverly Hills zu laufen und von da irgendwie wieder zurück. Ich bin nicht mal bis zur Straßenbahnhaltestelle gekommen.
Oder im Death Valley, als ich mich wunderte, warum wir so früh aufbrechen, um ins Kaff Visalia zu kommen. Was sollen wir denn den ganzen Nachmittag dort? Letztendlich sind wir erst spätabends dort angekommen.
Oder für den Yosemite habe ich mir extra Wanderkarten besorgt und ich wollte innerhalb von zwei Stunden den Four Mile Trail laufen.
An den Hotels gibt es nichts auszusetzen außer beim vorletzten, dem Sheraton Gateway Los Angeles Airport. Hier wurde mir ein Zimmer gegeben, dass nicht aufgeräumt war. Der Fernseher lief noch, das Trinkgeld (nun meins) lag noch auf dem Nachttisch und im Badezimmer waren alle Handtücher benutzt. Mal ehrlich, wer lässt denn den Fernseher laufen, wenn er aus einem Hotelzimmer auszieht? Ich dachte jeden Moment, der kommt gleich zurück.
Seltsamerweise habe ich in jedem Hotel ein Zimmer nach hinten heraus gehabt, was nicht immer von Vorteil war: Hinterm Westin Los Angeles Airport liegt das Rollfeld des Flughafens, das Circus Circus wird von der Rückseite angestrahlt und in San Francisco war der Hinterhof auch keine Augenweide.
Einzig in Oxnard war ich froh, mal wieder nach hinten heraus einquartiert worden zu sein, da ich so Meerblick bekam.
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