Auch heute führt der Highway die meiste Zeit weiter durch das Navajo-Reservat, das größte zusammenhängende indianische Territorium der USA. Meist bläst heftiger Wind über die Hochebene, die nur selten von roten Sandstein-Mesas unterbrochen wird.
Four Corners, wo sich vier US-Bundesstaaten treffen
An dieser Stelle treffen sich Arizona, Utah, Colorado und New Mexico.
Aufgenommen am: 02.06.2001
Dann naht das Vierländereck (Four Corners), der einzige Punkt in den USA, an dem vier Bundesstaaten aufeinanderstoßen (Arizona, New Mexico, Colorado, Utah). Die Touristen verrenken sich Arme und Beine, um auf dem Plateau möglichst in allen Bundesstaaten gleichzeitig fotografiert zu werden. Drumherum gruppieren sich Stände, an denen man so allerlei Krimskrams kaufen kann. Die ganze Geschichte ist zwar sehr nett, doch mit steigenden Eintrittspreisen immer weniger lohnenswert.
Von Cortez führt die US 160 zum Eingang des Mesa Verde Nationalparks, doch erst nach etwa einer weiteren halben Stunde Fahrtzeit auf der kurvigen Hochstraße mit eindrucksvollen Aus-, Rund- und Rückblicken auf die umliegenden grün-schwarzen Bergketten gelangt man zu dessen Highlights. Direkt neben der Straße macht die Landschaft in diesem Jahr einen eher bemitleidenswerten Eindruck. Überall verkohlte Baumreste, die ein verherendes Feuer übrig ließ. Dazwischen wachsen auf dem Boden bereits wieder grüne Sträucher.
Im Restaurant hinter der Far View Lodge stärken wir uns beim Mittagessen. Ein reichhaltiges Angebot macht die Qual der Wahl nicht gerade einfach, aber satt.
indianischer Regentanz
Eine kleine Vorführung im Mesa Verde NP.
Aufgenommen am: 02.06.2001
Den Nachmittag verbringen wir am Spruce Tree House, dem einzigen cliff-dwelling, das man ohne Führung durch einen Ranger besichtigen kann. Vorher besuchen wir aber noch ein paar Indianer, die für uns ihren traditionellen Regentanz aufführen. Glücklicherweise ohne Erfolg.
Vom Museum oberhalb des Spruce Tree Houses hat man einen schönen Blick auf das Haus, das versteckt in den Felsen gebaut wurde. Im Winter ist es vor Schnee geschützt, jedoch kann die Sonne im spitzen Winkel das Haus erwärmen. Im Sommer, wenn die Sonne hoch steht, liegt es im Schatten. Vor allem aber liegt es versteckt, damit feindliche Stämme es nicht direkt entdecken konnten.
Wohnungen im Spruce Tree House
Das Spruce Tree House darf als einziges Cliff Dwelling des Parks auf eigene Faust erkundet werden.
Aufgenommen am: 02.06.2001
Wir wandern hinunter zum Haus, das übrigens das besterhaltenste des Parks ist. Der hintere Teil darf zwar nicht betreten werden, lässt jedoch erahnen, wie die Menschen hier einst gelebt haben. Die Räume sind mehrgeschossig ausgerichtet und wurden wahrscheinlich über Leitern erreicht. Neben dem Fertigen von Gebrauchsgegenständen war sicher die Religion wichtiger Teil des Lebens. Es existieren mehrere Kivas, die normalerweise geschlossen sind und nur durch ein Loch in der Decke über eine Leiter betreten werden können. Leider sind einige Decken eingestürzt.
Ein Kiva kann sogar von Besuchern besichtigt werden. Im Innern ist es dunkel und kühl. Es lässt sich aber ganz gut aushalten, wenn nicht zu viele Menschen im Raum sind, auch wenn die Decke ein wenig niedrig ist.
Cliff Palace Cliff Palace kann leider nur im Rahmen einer Ranger geleiteten Führung besichtigt werden. Hier der Blick von oben. Aufgenommen am: 02.06.2001 Bevor es zum Hotel geht, halten wir noch am Cliff Palace Overview, von dem man einen recht guten Blick auf das größte cliff-dwelling des Parks hat. Unten erläutert ein Ranger gerade einer interessierten Gruppe die Geschichte der Felssiedlungen. Auch hier ist gut zu erkennen, wie die Siedlung unter dem Felsvorsprung in das Gestein hinein gebaut wurde.
Es geht zurück zum Bus und zur Far View Lodge, einer Hotelanlage aus mehreren kleinen Bungalowhäusern, wo jedes Zimmer über eine eigene Terrasse oder Balkon verfügt. Die meisten Häuser sind einstöckig, es gibt aber auch zweistöckige. Da es noch relativ früh ist und es hier wenig zu tun gibt, treffen wir uns zu einem geselligen Abend auf der Far View Lounge. Es wird ein heiterer Abend, an dem viel gelacht und erzählt wird.
Danach legen wir uns schlafen. Hier oben gibt es kein Fernsehen und kein Telefon auf den Zimmern. Die letzten Besucher haben den Nationalpark bereits verlassen und da es hier keine Durchgangstraße gibt, wird es still, unheimlich still. Ich wache noch einmal in der Nacht auf und höre gar nichts. Wirklich absolut gar nichts. Kein Ticken einer Uhr, keine Unterhaltung, keine Musik, kein Auto, kein Tier. Absolut nichts! Absolute Stille!