Cable Car in San Francisco
Ein Foto aus der Mason Street neben dem Cable Car Powerhouse (rote Backsteine links im Bild).
Aufgenommen am: 14.06.2001
Ich bin also wieder in meiner Lieblingsstadt, ich habe wieder den Weg nach San Francisco gefunden. Jetzt habe ich endlich Gelegenheit, alles das zu erledigen, wozu letztes Jahr die Zeit nicht gereicht hat.
Doch bevor es losgehen kann, besorge ich mir ein Dreitagesticket, um in der Stadt mobil zu bleiben. Zu San Francisco gehört die Cable Car wie der Eiffelturm zu Paris. Ich kann einfach nichts unternehmen, ohne vorher nicht mindestens einmal mit den alten Wagen gefahren zu sein. Zu meinem Bedauern ist ausgerechnet meine Lieblingslinie, die Powell-Hyde Line wegen Reparaturarbeiten vorübergehend geschlossen. Dennoch nimmt mir das nicht die Freude am Vergnügen. Fahre ich halt öfter mit der Powell-Mason Line.
Lombard Street, San Francisco
Aufgenommen am: 14.06.2001
Vom Fisherman’s Wharf mache mich zu Fuß auf den Weg zur Lombard Street. Letztes Jahr war ich erst spät am Nachmittag hier, als die Sonne bereits hinter den Hügeln verschwunden war, so dass alle Fotos mangels Lichteinstrahlung nichts geworden sind. Das hole ich jetzt nach.
Wie ich so die Stufen zur Lombard Street hinaufsteige, fällt mir doch auf, dass einige Wagen mehrfach die Straße herunterkommen. Muss wohl ganz besonderen Spaß machen, hier zu fahren. Als nächstes fährt ein Motorrad die Straße hinunter. Der Fahrer bremst oftmals abrupt, so dass sich das Hinterrad kurz von der Straße hebt und wieder aufsetzt. Die Touristen zu beiden Seiten klatschen Beifall.
Oben auf der Hyde Street angekommen fehlt irgendwie etwas. Es ist eine ganz andere Geräuschkulisse als im letzten Jahr. Wirklich schade, dass das Kabel unter der Hyde Street in diesen Tagen still steht. Ich laufe den steilen Berg zum Fisherman’s Wharf hinunter und sehe einige Arbeiter die Kurve zur Wendeanlage ausbessern. Wenigstens tun sie etwas, um den Betrieb möglichst schnell wieder aufzunehmen.
Ich fahre mit der historischen Straßenbahn zur Market Street und steige auf einen U-Bahn-Zug der Bay Area Rapid Transportation kurz BART um. Fünf Minuten lang geht es im Tunnel unter der Bay hindurch, bis der Zug in West Oakland das Tageslicht erblickt. Ich liebe es, einfach mal ein wenig herumzufahren und die Landschaft am Fenster vorbeiziehen zu sehen oder andere Menschen zu beobachten. Und wo kann man das besser als hier. Die Menschen kommen und gehen. Es sitzen nie dieselben Leute um einen herum.
Der Zug endet in Richmond, wo ich aber nicht lange bleibe, sondern schon bald Richtung Union City weiterfahre. Wir passieren Wohnviertel von Berkeley, Oakland und Hayward, von wo täglich tausende Pendler Richtung San Francisco aufbrechen. Dann auf einmal wird die Bebauung weniger, je weiter man sich von San Francisco entfernt.
Zurück in der Stadt bin ich total verblüfft, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist. Aber ist das nicht das schönste am Urlaub, wenn man mal wirklich unabhängig von der Zeit ist, sie einfach mal nicht beachten muss, endlich mal frei ist? Ich denke ja.