Der heutige Tag war von Anfang an als reiner Fahrtag gedacht. Ursprünglich hatten wir 3,5 Wochen Südwest-Tour geplant. Es sollte von San Francisco bis nach Denver gehen und dabei alle wichtigen Sehenswürdigkeiten einschließen. Schnell wurden 4 Wochen daraus.
Great Sand Dunes NP
Der wohl einzige Nationalpark, wo es auch erlaubt ist, abseits der befestigten Wege zu laufen, denn die Spuren im Sand werden ständig durch den Wind verwischt.
Aufgenommen am: 25.09.2002
Das größte Problem an diesem Plan war die relativ hohe Einweggebühr von 500$, 500$ ohne eine sichtbare Gegenleistung. Genauso gut könnten wir das Geld doch in weitere Hotelübernachtungen und Mahlzeiten stecken, dafür aber mit dem Wagen zurück nach Kalifornien fahren. So geschehen, planten wir eine Rückfahrt an die Küste, wo sich allerdings längere Fahrtage nicht ganz vermeiden ließen. Tja, und heute ist so ein Tag.
Wir verlassen Colorado Springs und fahren auf der I-25 nach Walsenburg. Wir könnten zwar auch im Landesinneren über Landstraßen fahren, doch wir wollen heute über 600 km schaffen und das ist auf den Passtrassen nicht so ohne weiteres möglich. Das schöne an diesem Stück Autobahn ist, dass man sogar stellenweise über 80 mph fahren darf.
Great Sand Dunes NP
Der wohl einzige Nationalpark, wo es auch erlaubt ist, abseits der befestigten Wege zu laufen, denn die Spuren im Sand werden ständig durch den Wind verwischt.
Aufgenommen am: 25.09.2002
Bei Walsenburg biegen wir auf die US-160 ab. Damit der Tag wenigstens ein touristisches Highlight aufweisen kann, machen wir einen kleinen Abstecher zum Great Sand Dunes National Monument. Anders als in anderen Nationalparks oder –monumenten darf man hier auch nach Belieben abseits der Wege laufen, da der Wind eh jede Spur wieder verwischt.
Von unten sehen die Dünen gar nicht so hoch aus, doch es ist ganz schön anstrengend, sie zu bezwingen. Macht man zwei Schritte nach oben, rutscht man auf dem losen Untergrund auch gleich wieder einen hinab.
Runter ist da schon sehr viel bequemer: Man lässt sich einfach den Berg herunterrutschen. Je steiler, desto effektiver ist es. Als wir wieder am Auto ankommen, haben wir die halben Dünen in den Schuhen mitgenommen.
Bahnhof Antonito der Cumbres & Toltec Scenic RR Aufgenommen am: 25.09.2002 Wir setzen unseren Weg fort in Richtung Alamosa und dann gleich weiter nach Antonito, wo die Cumbres and Toltec Scenic Railroad ihren Endpunkt hat. Der Bahnhof liegt verlassen außerhalb des Ortes. Die Gleisanlagen und die abgestellten Wagen haben schon wesentlich bessere Tage erlebt. Alles macht einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. Im Souvenirladen hinter den Gleisen gibt es noch nicht einmal funktionierendes Licht.
Landstraße in New Mexico Unterwegs auf der SR-17 von Antonito, CO, nach Chama, NM Aufgenommen am: 25.09.2002 Wir fahren über die malerisch schöne SR-17 zum anderen Endpunkt der Bahn, nach Chama, New Mexico. Hier ist der Indian Summer noch in vollem Gange. Die bunten Bäume unterm blauen Himmel, dazu viele Weideflächen, kleine Farmen neben der Straße und viele Flüsse und Bäche, die es zu überqueren gibt, dazu kaum Autoverkehr, machen die Fahrt zum reinsten Vergnügen.
Zug der Cumbres & Toltec Scenic RR im Bahnhof Chama Aufgenommen am: 25.09.2002 In Chama sieht die Eisenbahnwelt schon wieder ganz anders aus. Gerade ist ein Zug aus Antonito angekommen und entlädt die Fahrgäste. Es ist einiges los. Der Zug wird gereinigt und wendet dann über ein Gleisdreieck, um am nächsten Tag wieder abfahrbereit Richtung Antonito zu stehen.
Als es dunkel wird, erreichen wir zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Durango, Colorado. Auch wenn es nicht ganz billig werden wird, gönnen wir uns heute ein gutes Steak im Strater Hotel, dazu viele Bohnen. Man muss die Bedienung an dieser Stelle einmal loben: Sie sind äußerst verständnisvoll gegenüber Ausländern, die der Sprache nicht ganz mächtig sind. Außerdem fühlt man sich hier noch als Gast und weniger als zahlende Kundschaft.
Alles in allem ein sehr netter Abend, den wir mit einer Runde Schwimmen im hoteleigenen Innenpool ausklingen lassen.