2004 Städte im Osten der USA

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auf der Suche nach dem großen Weihnachtsbaum

25.11.2004 Düsseldorf - London - Chicago

Warum soll ich da meiner Chefin noch groß widersprechen, wenn sie mir nahe legt, trotz Probezeit meinen diesjährigen Urlaub noch dieses Jahr zu nehmen, weil ich sonst nächstes Jahr zu oft und zu lange weg wäre? Kurz bin ich die Möglichkeiten durchgegangen, was man zu dieser kalten Jahreszeit anstellen kann. Alleine Skifahren? Nee, macht keinen Spaß. Ins warme Südamerika? Gerne, aber zu teuer. New York? Warum eigentlich nicht.

am Flughafen London Heathrow Aufgenommen am: 25.11.2004 am Flughafen London HeathrowFrühaufstehen gehört sicherlich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, aber wenn es um eine Reise geht, wird auch dieser widrige Umstand in Kauf genommen. Leider werde ich durch diese Aktion nicht früher in Chicago ankommen (dort werde ich sicherlich erst im Dunkeln eintreffen und dann kommt’s auf eine Minute mehr oder weniger auch nicht mehr an), dafür erhöhe ich aber meine Chancen, den Anschlussflieger in London zu erreichen. Zu dieser Jahreszeit weiß man ja nie, welchen Strich einem das Wetter durch die Rechnung machen kann.
Mit meinem eigenen Skytrain (brauche ihn mit niemandem zu teilen) fahre ich vom Flughafenbahnhof zum Terminal. Hinter dem Sicherheitscheck angekommen, liegt zwischen mir und meinem Gate eine weitere Sicherheitskontrolle. Bin ich irgendwie falsch abgebogen? Ich erkläre mir die besondere Fürsorge mit der Tatsache, dass mein Flug über London in die USA führen wird und die nach dem 11. September lieber etwas genauer kontrollieren. Macht ja auch nichts, habe eh nichts besseres zu tun.
Im Flieger treffe ich mal wieder auf die Sorte Mensch, die am lautesten schweigen kann, aber die komplette Armlehne für sich beanspruchen muss. Während des kurzen Frühstücks demonstriert er mir dann noch sehr auffällig, dass man einen Muffin am elegantesten mit der Gabel isst.

Während dem Anflug auf London geht so langsam die Sonne auf. Der Himmel färbt sich rot / gelb und zeichnet die Umrisse der Flugzeugfenster auf die gegenüberliegende Wand. Irgendwie schön. Stimmt irgendwie auf Urlaub ein.
Buckingham Palast Aufgenommen am: 25.11.2004 Buckingham PalastWir setzen überpünktlich auf und ich erwäge ernsthaft, die nächsten 5 Stunden für einen Ausflug in die Londoner City zu nutzen. Eigentlich hatte ich mir ja geschworen, besser nicht mit der Underground das Terminal zu verlassen, um ja nicht den Anschlussflieger zu verpassen, doch bevor ich mir widersprechen kann, steige ich auch schon am Hyde Park Corner aus und laufe rüber zum Buckingham Palast. Die Strecke ist mir ja noch hinlänglich aus dem letzten London Urlaub bekannt.
Big Ben, London Aufgenommen am: 25.11.2004 Big Ben, London Die Fahne ist oben, also scheint Elisabeth zu Hause zu sein. Außerdem steht eine Menge Sicherheitspersonal im Hof. Es sieht so aus, als ob heute noch hoher Besuch angesagt ist.
Weiter durch die Streets of London geht es vorbei am Westminster Abbey und Big Ben zurück zur U-Bahn. An der Station South Kensington steige ich auf die Piccadilly Line um, deren Züge abwechselnd nach Uxbridge, Northfields und Heathrow fahren, ein Umstand, den ich erst mal einigen ratlosen Menschen erklären muss. Dabei wollte ich es erst etwas ruhig angehen lassen und am ersten Tag noch „doofer Touri, der kein Englisch spricht“ spielen.
Was mich an der Piccadilly Line wirklich fasziniert, ist der wirklich passgenaue Tunnel. Über und neben den Wagen bleibt nicht viel Platz. Außerdem finde ich neben Warnschildern wie „Mind the Gap“, „Mind your Head“ und „Mind your Step“ auch noch eine neue Variante: „Mind the Doors“.

Zurück am Flughafen bleiben mir noch zwei Stunden bis zum Weiterflug. Seltsamerweise wird hier nicht so gründlich kontrolliert wie in Düsseldorf, obwohl es doch nun nonstop in die USA geht. Ich muss noch nicht einmal meine Schuhe ausziehen.
Lake Michigan, links Vororte von Chicago Wir befinden uns im Anflug auf den Flughafen Chicago O'Hare. Aufgenommen am: 25.11.2004 Lake Michigan, links Vororte von Chicago40 Minuten vor Abflug wird begonnen, den großen Flieger zu füllen. Ich bin der zweite in der Reihe und folge meinem Vordermann, bis er einmal falsch abbiegt und in eine Sackgasse rennt. Als er mich auf dem Weg zum Bus wieder einholt, schubst er mich recht dreist zur Seite. Scheinbar kann es sein Ego nicht verkraften, den vordersten Platz in der Schlange zu verlieren. Tja, aber wer zuerst in den Bus einsteigt, der steigt auch als letzter wieder aus. Tut innerlich irgendwie gut. Außerdem, was soll die Eile? Wir fliegen doch eh alle gleichzeitig los. Im Flieger hält er dann ein kleines Schwätzchen mit den Stewardessen und erfindet ein kleines Wortspielchen, dass nur er wirklich witzig findet: ChicaGO (bei Go eine kleine Handbewegung, als ob ein Flugzeug startet).
Der Flug an sich verläuft recht entspannend. 18 Kanäle, eigene Programmwahl, eigener Bildschirm in der Lehne des Vordermanns und ein freier Platz neben mir sprechen für sich. Nach den Filmen „I, robot“ und „Monster Inc.“ versuche ich mal wieder, das Einreiseformular auszufüllen. Inzwischen schon mein 5. USA Aufenthalt und wieder schaffe ich es nicht, die beiden Formulare auf Anhieb korrekt auszufüllen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Über den Wolken wird heute Truthahn serviert, denn heute ist Thanksgiving Day. Es ist wirklich ein Vorteil, an einem amerikanischen Feiertag nach Amerika zu reisen: Der Flughafen ist praktisch menschenleer. Ich brauche nur 10 Minuten, bis ich amerikanischen Boden betreten darf. Der hinter mir in der Warteschlange wird wohl länger brauchen, denn per Zufall hat man ihn für eine gründliche Kontrolle ausgewählt. Da habe ich ja noch mal Glück gehabt.

'L' überquert den Chicago River Aufgenommen am: 26.11.2004 'L' überquert den Chicago RiverDie U-Bahn bringt mich durch die verschneiten Vororte ins Zentrum. Das hat eben beim Landeanflug auch einfach wunderschön ausgesehen. Alle Dächer und Gärten weiß, zugefrorene Seen, leere Straßen, vereinzelt Weihnachtsbeleuchtung an den Häusern – wie in einem Wintermärchen. Und die Größe des Lake Michigan hat mich auch sehr beeindruckt. Wir haben mit dem Flieger etwa eine halbe Stunde gebraucht um ihn zu überfliegen.
Je näher wir der Innenstadt kommen, desto höher wird die Bebauung. Die Bahn verlässt die Trasse in der Mitte der Stadtautobahn und fährt über Brücken über leicht verschneite Stadtstraßen, Hinterhöfen, einem Supermarktparkplatz von Aldi... – Moment! Habe ich da richtig gesehen? Da ist tatsächlich ein Aldi-Markt. Irgendwie verrückt. Der passt hier einfach nicht hin.

Meine Station kommt ziemlich plötzlich. Die Bahn hat die Station Washington noch gar nicht verlassen, da bremst der Zug wieder und verkündet „This is Monroe“. Ok, ich glaube der Stimme mal und steige aus. Der Zug setzt sich hinter mir wieder in Bewegung und hält noch mal am Ende des Bahnsteigs, bevor er in der dunklen Tunnelröhre verschwindet. Die Stationen Washington, Monroe und Jackson sind eigentlich eine einzige Station mit einem durchgehenden Bahnsteig – aber einem langen.
An der Oberfläche stehe ich mitten in Downtown Chicago, das irgendwie total ausgestorben wirkt. Das liegt sicherlich am Feiertag. Noch zwei Blocks den Koffer laut ratternd über die Lüftungsgitter der Keller ziehen und ich erreiche mein Hotel. Um den Jetlag möglichst schnell in den Griff zu bekommen, ist diesen Abend natürlich noch eine kleine Tour durch Chicago angesagt.

Übernachtung: Club Quarters Central Loop - Chicago, ILBewertung: guter Durchschnitt Bewertungsnote 3
Kommentar: gute Verkehrsanbindung
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