Talbahnhof der Mount Washington Cog Railway
65$ für eine Fahrt zum Gipfel und zurück sind eine Menge Geld und es haben mir schon viele Leute von dieser Fahrt abgeraten, aber wäre nicht so schlechter Wetter gewesen, ich hätte es ausprobiert.
Aufgenommen am: 19.10.2005
Bei diesem schönen Wetter muss ich einfach noch etwas in den White Mountains nachholen, bevor ich die Region verlasse. Meine Wahl fällt auf die Conway Scenic Railroad, doch bis zur Abfahrt ist noch viel Zeit, also fahre ich noch ein wenig durch die Gegend. Am Mount Washington Hotel steht ein voller Touristenbus und ich erkläre den Parkplatz für Überlaufen.
Mount Washington Hotel
Ein beliebter Foto-Standpunkt an der US-302
Aufgenommen am: 19.10.2005
Wenn ich schon nicht auf den Mount Washington hinauffahre, kann ich doch wenigstens die Abfahrt eines Zuges filmen, denke ich mir. Auf dem Weg zum Bahnhof zieht dichter Nebel auf und schon die Straße ist kaum zu sehen.
Einladend steht ein Zug abfahrbereit im Bahnhof und selbst die beiden vorderen Plätze mit Blick auf die Strecke sind noch frei. Netter Versuch, aber ich bleibe hart. Im Nebel lege ich hier keine 60$ auf den Tisch. Die habe ich gestern erfolgreich im Outlet getan.
Langsam, wie in Zeitlupe, setzt sich der Zug schnaufend in Bewegung und schon recht bald geht es steil hinauf. Ich blicke dem Züglein hinterher, bis es vollkommen im Nebel verschwunden ist.
Zurück am Aussichtspunkt auf das Mount Washington Hotel bin ich nun ganz alleine und auch meinen blauen Himmel habe ich wieder.
im Crawford Notch SP
Durch diesen Einschnitt schlängelt sich der Highway runter nach Bartlett. Bis Ende Oktober fährt auch ein Zug von North Conway hier herauf, wo ich unbedingt mal mitfahren möchte.
Aufgenommen am: 19.10.2005
Spontan halte ich noch mal im Crawford Notch SP an und entdecke die Flume- und Silver Cascade, die auf Fotos aber einfach nicht so richtig schön rüberkommen, sowie eine wunderschöne Aussicht ins Tal, wo noch immer die Sonne scheint.
North Conway Scenic Railroad
Der Bahnhof in North Conway. Wir sitzen abfahrbereit im Zug Richtung Bartlett.
Aufgenommen am: 19.10.2005
Ich glaube, langsam wird es Zeit, nach North Conway zurückzukehren, um noch mit dem Bartlett Train zu fahren. Anders als bei der Hobo Railroad geht es hier viel entspannter zu. Keine Regeln, keine Zwänge, nur Fahrspaß pur. Im offenen Wagen lasse ich mir den Wind um die Nase wehen sowie die Sonne auf meine Arme scheinen. Ich erkenne den Bahnübergang wieder, wo ich gestern auf den Zug gewartet habe.
In Bartlett wird die Lok abgekoppelt und am anderen Ende des Zuges wieder angehängt. Eben noch im letzten Wagen gesessen, befinde ich mich somit nun im ersten Wagen. Sofort wird dies deutlich, da das Tuten der Lok nun viel lauter ist.
Wieder geht es zurück über „meinen“ Bahnübergang, doch irgendwie kam mir das Wendemanöver heute länger vor als gestern. Bei genauerem Überlegen eigentlich besser, da ich somit mehr Bahnspaß für mein Geld bekomme und gestern nicht so lange warten musste.
Zurück in North Conway steige ich wieder auf mein Privattransportmittel um. Noch einmal versuche ich, die Passaconaway Road zu finden und diesmal gelingt es mir auf Anhieb. Durch dieses Manöver spare ich mir eine größere Baustelle auf dem Kancamagus Highway, dafür ist anschließend die von mir gewählte SR 25 zwischen Warren und Wentworth eine einzige Baustelle.
Woodstock, Vermont
Aufgenommen am: 19.10.2005
Beim Wechsel hinüber nach Vermont sehe ich wieder keine Staatsschilder, dabei habe ich diesmal sogar gut aufgepasst. Glaube ich zumindest. Leichter sind dagegen die Covered Bridges zu finden, die ich mir vorgenommen habe. Bei einigen hätte ich wirklich auf das Heraussuchen und Ausdrucken einer detaillierten Anfahrtsbeschreibung samt Umgebungsplan verzichten können.
Am späten Nachmittag erreiche ich Woodstock, das ich mir aber irgendwie anders vorgestellt habe. Ich kann jetzt, wo ich es sehe, nicht mehr genau definieren, was ich erwartet habe, aber irgendwie bin ich ein wenig enttäuscht. Das ist hier doch schon das Zentrum, oder? Am Straßenrand stehen jedenfalls Parkuhren, was im Allgemeinen ein gutes Zeichen dafür ist. Da ich aber nicht so fußkrank wie einige Amis bin, suche ich mir 3 Blocks weiter einen kostenlosen Parkplatz und gehe auf Entdeckertour. Das übliche halt, wenn man einen fremden Ort besucht: Läden durchkämen, Fotos machen, Covered Bridge finden, Besitzer der Häuser in den Wohngebieten beneiden und deutsche Gespräche belauschen.
Woodstock, Vermont
Aufgenommen am: 19.10.2005
Es wird schon dunkel, als ich wieder zurück nach New Hampshire fahre (ratet mal: Natürlich kein Schild gesehen). Eigentlich müsste man mich für verrückt erklären, jetzt noch abgelegene Covered Bridges zu besuchen, aber mal ehrlich, was habe ich sonst noch vor? Im Hotelzimmer rumhängen und fernsehen? Das kann ich auch zu Hause in Deutschland und habe es auch an den regnerischen Tagen der letzten Tage zur Genüge getan. Nein, heute werden noch einige Brücken besucht. Den Anfang macht die Meriden Covered Bridge, wo ich zuerst versuche, die Brücke mit dem Fernlicht anzustrahlen und dann zu fotografieren, aber erfolgreich bin ich erst, nachdem ich das Stativ aufbaue und die Belichtungszeit auf 15 Sekunden stelle. Wunderschön!
Meriden Covered Bridge
Heute habe ich mich ziemlich mit der Zeit verschätzt und es wurde schon dunkel, bevor ich alles auf meinem Tagesplan abgearbeitet hatte. Zeit, etwas mit den Belichtungszeiten zu experimentieren.
Aufgenommen am: 19.10.2005
Selbst eine Katze setzt sich mitten auf die Straße und bleibt die vollen 15 Sekunden ruhig sitzen. Der Katzenkurs: „Wie lasse ich mich von einem Touristen fotografieren?“ hat sich damit ausgezahlt.
Als letztes steht noch die Cornish-Windsor Covered Bridge auf dem Programm, eine Verbindungsbrücke zwischen New Hampshire und Vermont über den Connecticut River. Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob man hier auch mit dem Auto die Brücke queren kann? Ist schon eine kleine Tradition bei mir geworden, dass ich bisher über jede Covered Bridge, wo es möglich war, auch mit dem Auto drüber gefahren bin. Hier lautet ist die Antwort sonnenklar: Natürlich, ich muss hier sogar drüber fahren, um wieder zur Autobahn zu kommen. Bis Brattleboro, wo ich vorgebucht habe, sind es noch einige Meilen zu fahren und da bin ich echt froh, auf der leeren Autobahn gut voranzukommen. In den Ortschaften in Neuengland gibt es wirklich schon das Problem, dass dort zu viele Straßen abzweigen und man sich gerade im Dunkeln wunderschön verfahren kann (und auch wird, wie sich morgen zeigen wird).