2007 USA: quer durch den Nordwesten

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Übersicht:

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Tagesberichte:

Prolog 01.09. Anreise nach Chicago 02.09. Chicago 03.09. IL Railway Museum, Wisconsin Dells 04.09. St. Paul / Minneapolis 05.09. Minnesota - Sioux Falls - Mitchell 06.09. Wall, Badlands NP 07.09. Black Hills: Mt Rushmore, Custer SP 08.09. Devils Tower - Bighorn Canyon 09.09. Beartooth Highway - Yellowstone 10.09. Yellowstone: Mammoth Hot Springs, Norris, Grand Canyon of the Y. 11.09. Yellowstone: Upper Geyser Basin 12.09. Grand Teton NP - Jackson 13.09. Mesa Falls - Crater of the Moon NM 14.09. Stanley - Lemhi Pass - Bannack 15.09. Glacier NP 16.09. L. Pend Oreille - Spokane - Yakima 17.09. Mt. Rainier NP - Mt. St. Helens NVM - Astoria 18.09. Olympic NP (Regenwald, Küste) 19.09. Olympic NP (Hurrican Ridge) - Port Townsend - Vancouver 20.09. Vancouver - Seattle 21.09. Seattle 22.09. Abflug aus Seattle

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Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA

19.09. Olympic NP: Hurricane Ridge, Obstruction Point - Port Townsend - Vancouver (239 Meilen / 384km)

Hallo, bibber, hier ist, bibber, ein durchgefrorener Buffalo Bibber Bill. Man merkt, der Sommer neigt sich dem Ende zu. T-Shirts und kurze Hosen werden gegen etwas Wärmeres eingetauscht. Wir sind in Küstennähe und da pfeift der Wind. Und kurze Zeit später sind wir in den Bergen, genauer gesagt in der Hurricane Ridge und wie der Name schon vermuten lässt, da pfeift der Wind noch pfiffiger.
Morgenstimmung im Olympic NP Die Sonne verschafft sich Zugang zum Boden durch den Nebel, den die Hurrican Ridge an diesem Morgen umgibt. Die Straße führt zum Obstruction Point. Aufgenommen am: 19.09.2007 Morgenstimmung im Olympic NPAber damit noch nicht genug. Wir fahren auch noch rüber zum Obstruction Point. Eine wirklich wirklich sehr schöne Straße, klein, eng, verschlungen, und der Abzweig von der Hauptstraße auch leicht zu übersehen. Da kann man ahnungslose Mitfahrer gut schocken. Man hält auf den Abgrund zu, das Auto kippt nach vorne über und erst dann sieht man hinter der Motorhaube des hohen Fahrzeugs erst die Straße. Schöner Nervenkitzel, wenn man nicht drauf vorbereitet ist.

Aussicht vom Obstruction Point, Olympic NP Hier in über 2000m Höhe hat Ende September der Winter schon seine Vorboten vorbeigeschickt. Aufgenommen am: 19.09.2007 Aussicht vom Obstruction Point, Olympic NPAm Obstruction Point fühlen wir dann nicht nur den herannahenden Winter, bibber, sondern wir sehen ihn auch. Schnee! Die ganze Landschaft ist wunderschön eingeschneit. Und oben auf dem Schnee steht ein kleines Zelt. Das sind aber Mutige! In dieser Höhe Mutterseelen alleine Wind und Wetter ausgesetzt sein. Respekt!

Nach einem kurzen Rundgang steigen wir wieder in den Wagen und kehren dem Olympic NP den Rücken und folgen weiter der US-101 North, die hier bereits in US-101 East und später in US-101 South umbenannt wird, weil sie hier auf der Olympic Halbinsel in U-Form herum führt und jegliche andere Beschilderung nur zu mehr Missverständnissen führen würde.

Zelter am Obstruction Point, Olympic NP Hier in über 2000m Höhe hat Ende September der Winter schon seine Vorboten vorbeigeschickt. Für ganz harte: Hier im Zelt übernachten (gelber Punkt vorne im Bild) Aufgenommen am: 19.09.2007 Zelter am Obstruction Point, Olympic NPHeute haben wir es ausnahmsweise ein wenig eilig, denn wir wollen von Port Townsend die Fähre rüber nach Whidbey Island bekommen, die leider nur alle 90 Minuten ablegt. Pünktlich um 12:30 erreichen wir das nette Städtchen. Die Fähre soll um 12:45 ablegen, doch scheinbar ist diese schon voll. Zwei Wagen vor uns springt die Anzeige um, die nächste Fähre ginge erst um 14:15 und auch am Kassenhäuschen bestätigt man uns, die Fähre wäre soeben voll geworden. Doch so ganz geben wir nicht auf. Wir stellen uns brav in der Schlange an, vielleicht wird ja so geschickt gestapelt, dass noch Platz für uns bleibt, aber ganz im Gegenteil. Auch Fahrzeuge, die eigentlich noch sicher mitkommen sollten, werden zurückgelassen. Die Fahrer sind mehr oder minder sauer. Und auch uns bleibt nichts als Warten übrig.

Port Townsend, Washington Aufgenommen am: 19.09.2007 Port Townsend, WashingtonZu Fuß erkunden wir Port Townsend. Als die nördliche transkontinentale Eisenbahn gebaut wurde, war die Olympic Halbinsel als Endpunkt auserkoren worden, um von der Bahn direkt auf die Ozeandampfer umladen zu können. Port Townsend war eine blühende Stadt mit einem großen, sicheren natürlichen Hafen und man glaubte, es würde mal der größte Seehafen der USA an der Westküste werden. In der Stadt baute man für die Verhältnisse des ausgehenden 19. Jahrhunderts hohe Häuser, doch die große Depression stoppte die Ausbaupläne der City of Dreams. Die Eisenbahn wurde nur bis Seattle/Tacoma geführt und als sich das Land von der Depression erholte, waren die Häfen von Seattle und Tacoma inzwischen soweit angewachsen, dass man keinen Grund sah, die Eisenbahn nach Port Townsend zu verlängern.

Port Townsend, Washington Aufgenommen am: 19.09.2007 Port Townsend, WashingtonGenug der Geschichte, es ist endlich 14:15, wir sitzen in unserem Wagen, aber nichts passiert. Die Fähre hat Verspätung. Auch das noch. Erst um 14:30 können wir endlich aufs Schiff, bis wir ablegen dauert natürlich auch eine ganze Weile. Mann, wie langweilig.
Endlich legen wir auf Whidbey Island an. Die Tore werden geöffnet und von den beiden Fahrspuren darf unsere natürlich als letztes vom Schiff. So haben wir alle Schleicher nun direkt vor uns. Und Whidbey Island? Irgendwie nervt diese Insel nur. Viel Verkehr, typische Ortseinfallstraßen, wenig Natur, auf den ersten Blick jedenfalls kein Ort, wo man unbedingt gewesen sein müsste.

Port Townsend, Washington Aufgenommen am: 19.09.2007 Port Townsend, WashingtonZurück auf dem Festland setzen wir uns auf die Interstate 5 und sind bald an der kanadischen Grenze. Nach ein paar Fragen, wohin des Weges? Kennen wir jemanden in Kanada? Woher kennen wir uns? Waren wir schon mal in Kanada? Wie lange wollen wir bleiben? Von wo wollen wir zurück nach Deutschland? Wann wird das sein? ist das Kreuzverhör beendet und wir dürfen einreisen. Fehlte echt nur noch die Frage, warum wir wieder ausreisen werden.

Vor Vancouver dann ein hübscher kleiner Stau. Nichts geht mehr, scheint wohl mal wieder die Liebe zwischen zwei Autos ausgebrochen zu sein. Zwei, die sich getroffen haben. Wir sind nur wenige Meter von der vorherigen Ausfahrt entfernt und so machen wir dann irgendwann auch das, was alle um uns herum machen. Wenden! Immerhin wählen wir noch die harmlosere Variante und fahren nicht als Geisterfahrer die Auffahrt hoch, sondern mittels U-Turn auf die Gegenspur und dann auf die Abfahrt. Kommt aber aufs selbe hinaus, weil alle diese Umleitung nehmen, stecken wir im nächsten Stau.

Und wieder die nervige Suche nach einem Hotel. Wie unheimlich praktisch wäre es, wenn man vorgebucht hätte. Über Land mag es ja echt noch gehen, aber in einer Stadt ist es tödlich. Wo sind denn hier die Kettenhotels? Welche Straße müssen wir denn absuchen? In unserer Verzweiflung kommen wir auf den Gedanken, es in der Nähe des Flughafens zu probieren. Und tatsächlich, wir finden etwas zu einem hübsch gepfefferten Preis, denn der kanadische Dollar ist längst nicht mehr so günstig wie früher einmal.

Zusammenfassend ist es eine kleine Katastrophe, dass wir heute von der ursprünglichen geplanten Tour weit abgebogen sind. Kanada war nie geplant. Erst zu lange auf die Fähre gewartet, dann von einem Stau in den nächsten. Statt ab mittags sich schon in Downtown Vancouver zu vergnügen, schaffen wir es so gerade zu unserer Verabredung um 8 Uhr in die Stadt. Normalerweise fährt unser Nachtmensch Markus abends immer, doch der ist erstens schon genervt von der Fahrerei und Verfahrerei zum Hotel, und außerdem betont Micky immer, Autofahren in der Stadt wäre doch kein Problem, also darf er gerne das Fahren und vor allem das Parkplatzsuchen an diesem Abend übernehmen.

Wir sind mit einer Schulfreundin von Micky verabredet. Wow, sie wohnt echt nicht schlecht. Eine nette Wohnung hoch über der Stadt mit großzügigem Balkon. Da würde ich auch nicht nein sagen.
Doch trotz der schönen Aussicht gehen wir jetzt noch auf einen Kaffee in die Stadt. Was uns in der Wohngegend nicht gelang, gelingt mitten auf der belebten Robson Street nun umso besser: Wir finden auf Anhieb einen Parkplatz. Es wird ein netter Abend, wo viele alte Geschichten erzählt werden und Erinnerungen aufgefrischt werden. Natürlich darf auch der obligatorische Smalltalk über aktuelle Ereignisse nicht fehlen. Was haben wir denn alles gesehen und bisher erlebt? Wie wohnt man denn so in Vancouver, fernab der Heimat?

Wie gesagt, ein netter Abend, durch dessen Erfolg wir mal gnädig über die Unannehmlichkeiten des ungeplanten Chaos hinwegsehen wollen. Euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Accent Inn - Vancouver, BCBewertung: guter Durchschnitt Bewertungsnote 3
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