Es ist durchaus praktisch in der Nähe eines großen U-Bahn Knotenpunktes zu wohnen, so wie es Nation ist. Egal in welche Richtung man auch fahren möchte, hier findet man immer die richtige Linie – nur keinen offenen Fahrkartenschalter. Dafür aber eine offene, scheinbar defekte Zugangstür zum Bahnsteig – wir werden den Fahrkartenkauf nachholen, versprochen!
Mit der Linie 6 geht es mehr oder weniger direkt zum Eiffelturm und nach wenigen Minuten Wartezeit auf diesen hinauf. So früh ist glücklicherweise noch sehr wenig Betrieb. Die fliegenden Händler, die einem Postkarten, seltsame, ratternde Plastikvögel und Eiffeltürme als Schlüsselanhänger verkaufen wollen, haben so auch keine allzu große Chance.
Zuerst machen wir Rast auf der zweiten Etage, doch schon bald zieht es uns hinauf nach ganz oben. Da diese Plattform nur durch den Aufzug zu erreichen ist, bleibt uns leider nichts anderes übrig, als sich in die immer länger werdende Schlange vor dem Lift einzureihen.
Der Eiffelturm
Dieses Foto wurde vom Jardin du Trocadéro aufgenommen, meiner Meinung nach der beste Punkt, um den Eiffelturm in voller Pracht zu sehen.
Aufgenommen am: 07.09.2003
Aussicht vom Eiffelturm Richtung Arc de Triomphe
Aufgenommen am: 08.09.2003
Schatten vom Eiffelturm
Aufgenommen am: 08.09.2003
Ausblick vom Eiffelturm
Aufgenommen am: 08.09.2003
Ganz oben angekommen erwartet uns ein herrlicher Ausblick. Die Stadt sieht so friedlich und freundlich aus von hier oben. Man sieht all die kleinen Ameisen, wie sie sich die Hälse zu uns rauf recken und strecken. Ausflugsschiffe fahren auf der Seine, die Sonne steht hoch am Himmel. Sogar einige Vögel haben es geschafft, bis ganz nach oben zu fliegen und hoffen nun auf ein zweites Frühstück von den Touristen. Man kann die zahlreichen Parks aus der Ferne sehen, die Paris grün und lebendig wirken läßt. Der Eiffelturm wirft einen langen Schatten bis fast auf die andere Seite der Seine. Wir können uns kaum von dieser Aussicht trennen.
Aussicht vom Eiffelturm Richtung Palais de Challot
Im Hintergrund kann man sogar die Skyline der La Défense noch gut erkennen.
Aufgenommen am: 08.09.2003
Bedenkt man einmal, dass der Eiffelturm bereits wenige Jahre nach seiner Errichtung und dem Ende der Weltausstellung abgerissen werden sollte, von wo sollte man dann diesen wunderschönen Ausblick genießen? Vielleicht von Sacre-Cœur. Man sieht es relativ deutlich auf der Spitze eines Hügels am anderen Ende der Stadt liegen, unser nächstes Ziel.
Christina und ihr Eiffelturm
Aufgenommen am: 08.09.2003
Wir fahren also wieder runter auf die zweite Etage. Hier ist man immer noch relativ hoch, doch das Treiben auf dem Boden ist schon wieder deutlicher zu erkennen. Wir lassen es uns nicht nehmen, die letzten beiden Etagen zu Fuß herunterzulaufen. Mit jeder Stufe kommt uns der Boden langsam ein Stück näher. Wir hatten einfach keine Lust, uns in diese endlosen Schlangen vor den Aufzügen einzureihen, nur um dann in Null Komma Nix wieder unten zu sein.
Die Idee ist nicht neu. Es ist erstaunlich, wie viele Leute den anstrengenden Weg der Treppe nach oben nehmen. Ab und zu fährt der Aufzug an uns vorbei und einige Leute aus dem Innern winken uns zu. Warum? Weil sie früher unten sind als wir? Ist das ein Vorteil?
Sacré-CÅ“ur
Sacré-CÅ“ur liegt hoch über der Stadt und bietet einen einmaligen Ausblick.
Aufgenommen am: 08.09.2003
Wir besteigen wieder die Metro und fahren nach Montmartre zur Station Anvers. Vor uns liegt der Hügel, auf dessen Spitze Sacre-Cœur thront. Es ist ein weiter Weg nach oben, für den wir uns oben angekommen mit einem kleinen Picknick belohnen. Auf den Mauern neben dem Eingang sitzend erforschen wir den Inhalt meines Rucksacks.
Leider kann man den Eiffelturm von hier aus nicht sehen, weil ein paar Bäume die Sicht versperren. Umgekehrt konnten wir ja auch nur die Spitze von Sacre-Cœur sehen. Oben auf dem Dach müsste man sein – oder einfach ein wenig einen geeigneten Platz suchen. Geht man die Straße ein wenig Richtung Westen, so zweigt nach wenigen Metern ein Fußweg nach links ab. Den Eiffelturm sieht man von dort, wo die ganzen Fotographen stehen. Alles klar?
Da ich kein Freund davon bin, einen Weg zweimal zu laufen, wenn es noch andere Wege gibt, verlassen wir den Hügel Richtung Norden und tauchen ab in das Straßenlabyrinth von Montmartre. Aus einigen Kanaldeckeln tritt Wasser aus. Riesige teils reißende Bäche fließen die steilen Straßen hinunter, das ist uns heute schon einmal in der Nähe unseres Hotels aufgefallen. Kurzum haben wir den Tag den „Tag des fließenden Wassers“ genannt. Äußerst treffend, wie sich noch herausstellen wird.
Centre G. Pompidou
Nein, das Gebäude ist nicht eingerüstet, sondern sieht immer so aus.
Aufgenommen am: 08.09.2003
Als wir das Centre G. Pompidou erreichen, beginnt es zu regnen. Für meinen Geschmack ist dieser Klotz hässlich, besonders zur Straßenseite hin und der Brunnen schräg davor grotesk. Daher ziehen wir bald weiter, doch auch in der La Défense ist das Wetter nur bedingt besser.
Es reicht gerade, um einmal die Fußgängerzone entlang zum Grande Arche zu laufen, als es von neuem zu regnen beginnt. Auf einer fahrbaren Videowand wird gerade ein Dokumentarfilm über die La Défense gezeigt. Man kann einige Bilder der Vergangenheit wirklich gut mit der Gegenwart vergleichen. Da wird z.B. ein Hochhaus gezeigt, vor dem man gerade steht, wo daneben im Film aber noch eine grüne Wiese liegt und heute ein weiterer Wolkenkratzer steht. Die eingeblendeten Jahreszahlen verdeutlichen, wie schnell in den vergangenen Jahren alles gewachsen ist.
Da es aber nur stärker anfängt zu regnen statt ein wenig besser zu werden, fahren wir mit der nächsten Metro heim und lesen noch ein wenig vor dem Schlafengehen.