2003 London

Startseite > Reiseberichte > Großbritannien > 2003 London > 28.08. Guard Changing Ceremony, Docklands, Stromausfall

Übersicht:

Übersicht Fotogalerie

Tagesberichte:

24.08. Anreise London 25.08. Big Ben, Buckingham Palace, Oxford Street, Hyde Park, Tower Br 26.08. Stonehenge, Bath, Hard Rock Café London 27.08. Notting Hill, Covent Garden, Musical Mamma Mia 28.08. Guard Changing Ceremony, Docklands, Stromausfall 29.08. Abreise Fazit

Downloads:

druckerfreundliche Version
Verbesserungsvorschläge?
29.08. »

Der englischen Königin mal "Guten Tag" sagen

28.08.2003 Buckingham Palace, Docklands, Londoner Stromausfall

Reiter vor dem Buckingham Palast Aufgenommen am: 27.08.2003 Reiter vor dem Buckingham PalastDirekt am Morgen fahren wir zum Buckingham Palast. Schon wieder! Wir warten auf die Guard Changing Ceremony. Schon wieder! Doch heute ist bedeutend mehr los. Die Gitter rund um den Innenhof sind mit riesigen Menschenmassen gesäumt. Anscheinend findet hier heute wirklich etwas statt. Ein paar Reiter ziehen vorbei, genau das richtige Ablenkungsmanöver, so dass einige den Zaun verlassen und für uns Platz in der ersten Reihe machen.

Guard Changing Ceremony Aufgenommen am: 28.08.2003 Guard Changing CeremonyGegen 11:30 geht es dann los. Die Kapelle begleitet mit Dutzenden Guards mit Wollmützen ziehen in den Innenhof ein. Ganz verstehe ich den Ablauf nicht, muss aber wohl Tradition sein. Verschiedene Figuren dieses Spiels laufen auf und ab, rufen anderen wiederum etwas zu. Es dauert eine Ewigkeit, bis die beiden erschöpften Wachen endlich abgelöst werden.
Danach gehen zwei Offizierspaare im Innenhof auf und ab. Dabei kommen sie den äußeren Zäunen mit Besuchern ziemlich nahe. Zuerst habe ich das gar nicht so mitbekommen. Guard Changing Ceremony  Aufgenommen am: 28.08.2003 Guard Changing Ceremony Plötzlich laufen zwei von denen direkt auf mich zu, machen kurz vor mir kehrt und steuern den gegenüber liegenden Zaun an. Guard Changing Ceremony Aufgenommen am: 28.08.2003 Guard Changing CeremonyDas Spiel wiederholt sich ein paar mal, und jedes Mal steuern sie einen anderen Punkt des Zauns an. Nun habe ich mich wieder gefasst und nutze die Gelegenheit, um einen mit seiner Wollmütze möglichst groß fotografieren zu können.

Als die Zeremonie vorbei ist, flüchten die Massen in alle Himmelsrichtungen. Wir schlagen die Richtung mit den wenigsten Leuten ein und suchen die nächste Bushaltestelle. Das ewige Stehen am Zaun hat uns müde gemacht und wir wollen ein wenig ausruhen. Diesmal fahren wir mit der Linie 8 Richtung Bank, natürlich wieder oben vorne rechts, dann steigen wir auf die Docklands Light Railway um, die hier tief, sehr tief vergraben abfährt.
Die Docklands sind ein ehemaliges Hafengebiet, dass seit einigen Jahrzehnten zu einer Bürostadt umgebaut wird. Zuerst fahren wir mit der Bahn mitten durch die Häuserschluchten hindurch, überqueren eine Brücke und fahren quer durch die nächste Hochhauszeile hindurch. Am South Quai steigen wir aus und laufen ein wenig umher.

Wohn- und Hochhäuser in den Docklands Die Docklands sind ein ehemaliges Hafengebiet, wo man nun eine Bürostadt hochgezogen hat. Aufgenommen am: 28.08.2003 Wohn- und Hochhäuser in den DocklandsEs ist Mittag. Die Angestellten der Büros sitzen bei einem Kaffee in einem der zahlreichen Lokale, wie z.B. dem Starbuck’s Coffee und lesen Zeitung oder spielen Schach. Andere liegen auf einer Wiese neben einem Brunnen und dösen ein wenig. Ringsherum erheben sich die mächtigen Glaspaläste. Brücken überspannen die Kanäle, die die Docklands durchziehen. Ein Stück außerhalb der Docklands liegt ein Yachthafen, dessen grünes Wasser von Wohnhäusern umrundet ist.

Yachthafen, im Hintergrund die Docklands Diesen Hafen haben wir entdeckt, als wir mit der Docklands Light Railway hier entlang gefahren sind. Aufgenommen am: 28.08.2003 Yachthafen, im Hintergrund die Docklands Zurück in der Bahn fällt mir auf, dass es überhaupt keinen Fahrer gibt. Kollege Computer übernimmt dessen Dienst. Wir fahren bis zur Endstelle, um in der nächsten ankommenden Bahn ganz vorne Platz nehmen zu können. Wie im Kino sitzen wir dort und vernaschen unsere Knabbersachen, während die Bahn die Fahrt durch die Häuserschluchten wieder aufgenommen hat.
Zurück in Bank nehmen wir den nächsten Doppeldeckerbus, um wenigstens noch ein letztes Mal damit fahren zu können. Die Fahrt wird uns nach Notting Hill bringen. Danach wollen wir wieder zur Tower Bridge zum „Ask“ fahren, weil es uns dort so gut gefallen hat und anschließend würden wir den netten Abend mit unserer Nachttour beenden, wo wir uns von allen Sehenswürdigkeiten verabschieden und die gut beleuchteten fotografieren würden. Doch so gemütlich sollte der Abend nicht werden.

Es fängt ganz harmlos an. Notting Hill Aufgenommen am: 27.08.2003 Notting HillWir stehen in Notting Hill am Bahnsteig der Hammersmith & City Line. Der Bahnsteig ist gut gefüllt, denn der Berufsverkehr setzt langsam ein. Auf der Gegenseite hält gerade ein Zug. Ich denke mir noch, das dauert aber lange, bis hier mal eine Bahn vorbeikommt, als gerade die Durchsage ertönt, der Bahnhof würde nun evakuiert werden. Na toll. Da dies die einzige U-Bahn-Station in der Nähe ist, fahren wir eben wieder mit dem Bus zurück in die Stadt. Die Linie 7 bringt uns bis zum Anfang der Oxford Street zum Marble Arch.
Hier können wir in die Central Line umsteigen, denn ich habe jetzt echt keine Lust mehr, mich noch einmal mit dem Bus durch die Oxford Street zu quälen. Doch auch dieser Bahnhof soll angeblich geschlossen sein. Das kann doch nicht sein. Als wir runter gehen, sehen wir, dass die ganzen Ticketkontrollgeräte außer Betrieb sind und eine Menschenschlange durch ein geöffnetes Tor in den Untergrund strömt. So viele Menschen können nicht irren und wir folgen ihnen zum Bahnsteig. Seltsam nur, dass uns niemand entgegenkommt.

Gerade als wir unten ankommen, fährt eine Bahn der Central Line ein. Leer! Der komplette Zug ist leer! Zuerst freuen wir uns, da wir dann mit Sicherheit einen Sitzplatz bekommen werden. Erst später fragen wir uns, warum der Zug mitten in der Rush Hour eigentlich so leer war.
London UndergroundDie Dame gegenüber von uns will offensichtlich an der Bond Street aussteigen. Sie hat sich schon an die Tür gestellt, als eine Durchsage des Fahrers kommt, dass die nächste Station, Bond Street geschlossen wäre. Die Dame verdreht die Augen und setzt sich wieder. Wir passieren den leeren Bahnsteig ohne anzuhalten.
Kurz vor der nächsten Station, Oxford Circus, kommt die nächste Durchsage, dass auch diese Station geschlossen sei, noch ehe die Frau die Chance hat, wieder zur Türe zu gehen. Wir fahren weiter.
Ein paar Sitzplätze weiter amüsieren sich ein paar deutsche Touristen über die ungewöhnliche Lage. Ihrem Gespräch kann ich entnehmen, dass sie an der Station Bank aussteigen wollen, genau wie wir. Sie sind noch zuversichtlich, dass wir ja bis dorthin auch mal anhalten würden, schließlich können nicht sämtliche Stationen geschlossen sein.
Als wir auch an Tottenham nicht angehalten haben, entschuldigt sich der Fahrer, dass er die Ansagen erst so kurz vor dem Bahnhof macht, weil er selber die Information erst kurz vorher erhalte. Da weiß wieder der eine nicht, was der andere macht.
Die automatische Bandansage verkündet nun, die nächste Haltestelle wäre Holborn, doch gleich darauf die Ansage, dass wir auch dort nicht halten würden.
Langsam wird es unheimlich. An der Chancery Lane halten wir dann endlich, doch hier kreuzen keine anderen Linien, so dass die meisten Fahrgäste sitzen bleiben. Auch an der nächsten Station halten wir. Es scheint wieder alles normal zu sein, doch an der entscheidenen Station Bank fahren wir wieder durch. Die Frau uns gegenüber ist der Verzweiflung nahe. Die Touristen sind nun auch nicht mehr zu Scherzen aufgelegt. Ein Blick auf den U-Bahn Plan verrät, dass wir möglichst bald aussteigen sollten, wollen wir nicht irgendwann in irgendeinem unbekannten Vorort landen. Sei es nun ein Verknüpfungspunkt oder nicht.
ratlose Pendler an der Liverpool Street Am letzten Abend unseres Urlaubs fiel in London teilweise der Strom aus. Nur noch wenige U-Bahnen fuhren und eine große Anzahl Pendler wusste nicht, wie nach Hause kommen. Aufgenommen am: 28.08.2003 ratlose Pendler an der Liverpool StreetEs ist eine wahre Erlösung, dass wir an der Liverpool Street endlich wieder halten. Von hier fährt ja auch die Circle Line – Nein, heute nicht. Und nun?

Draußen hat es zu regnen angefangen. Die Halle ist voll mit Leuten, die nicht wissen, wie sie nach Hause kommen sollen. Alle Taxen sind belegt, riesige Schlangen an den Bushaltestellen. Irgendwann ist es mir total egal, wo es hingeht, Hauptsache wir nehmen den nächsten Bus weg von hier.
An den ersten Haltestellen halten wir sogar, doch dann fährt auch der Bus überall durch, doch diesmal offensichtlich, weil einfach niemand mehr hineinpasst.
Auf der anderen Seite der Themse steigen wir aus und laufen zu Fuß zu unserem Lieblingslokal. Sollen die doch erst mal Ordnung in ihr System schaffen. In zwei Stunden würde die Welt schon wieder anders aussehen.

Doch nichts sieht anders aus. Als wir bei Tower Hill zur U-Bahn-Station kommen, ist diese geschlossen. Wir halten mal wieder nach einem Bus Ausschau, der uns ins Zentrum bringen würde. Es ist spät geworden. Auf einigen Linien fahren bereits Nachtbusse. Endlich finden wir einen passenden Bus und können uns auch gerade noch hineinquetschen.
Piccadilly Circus bei Nacht Aufgenommen am: 28.08.2003 Piccadilly Circus bei NachtAls wir wieder aussteigen wollen, ist dies fast unmöglich. Von draußen drängeln schon riesige Massen in den Bus, mehr als jemals Platz finden werden. Ich habe vom Bus fahren die Nase voll. Wir machen ein paar Fotos am Piccadilly Circus und beschließen, die Strecke zum Hard Rock Café und Big Ben zu Fuß zu laufen. Die Massen am Wartehäuschen lassen keine andere Hoffnung zu. Hätten wir doch nur eher eingekauft.

Big Ben, richtig, heute sind wir ja noch gar nicht hier gewesen, und weiter am London Eye vorbei nach Embankment. Wir können uns kaum noch auf den Beinen halten, doch groß ausruhen ist nicht drin, weil wir noch eine der letzten Verbindung nach South Kensington erwischen müssen.
Die Station Embankment ist wie Charing Cross geschlossen. Im Geiste sehe ich uns schon zu Fuß laufen. Das wird eine Nacht. Wir starten einen letzten verzweifelten Versuch und laufen zum Piccadilly Circus. Vielleicht fährt ja hier noch ein Bus.
Doch endlich hat das Schicksal ein Einsehen. Die Station Piccadilly Circus ist geöffnet! Eine Hinweistafel am Eingang informiert, dass noch genau 3 Züge heute Richtung Westen fahren würden. Das gibt neuen Schwung. Sofort laufen wir zum Bahnsteig runter, vorbei an einem Briten, der nur kopfschüttelnd das Wort „Don’t!“ hervorbringt. Das wir in der Bahn stehen müssen, ist nicht weiter schlimm. Hauptsache, es geht voran. Und das beste ist: wir halten auch an jeder Station.
Um 1 Uhr fallen wir endlich ins Bett.

Übernachtung: Majestic Hotel - South Kensington, LondonBewertung: nicht ganz so toll Bewertungsnote 4
Kommentar: Lärm durch naheliegende U-Bahn
zum Seitenanfang