Nach einer weiteren Nacht in der recht gemütlichen Bryce View Lodge setzen wir unseren Weg über die SR 12 in östliche Richtung fort. Ich nutze die Gelegenheit, dass Manfred fährt, dafür aus, ein wenig vorne aus dem Fenster heraus filme. So übersehe ich genau wie er den Abzweig zum Kodachrome Basin State Park, den wir uns eigentlich ansehen wollen. Als wir die Ortschaft Henrieville erreichen, wissen wir genau, dass wir zu weit gefahren sind und kehren um. Im zweiten Anlauf finden wir dann auch die kleine Straße, die uns zum Park führt.
Am Parkeingang finden wir statt eines Kassenhäuschens einen kleinen Parkplatz und eine Hinweistafel, man solle hier einen kleinen Umschlag ausfüllen und das Eintrittsgeld hier hinterlegen. So viel Vertrauen wollen wir nicht enttäuschen und zahlen den kleinen Unkostenbeitrag.
Wir wissen zuerst nicht so echt, wo wir eigentlich hinwollen, als wir einen Abzweig erreichen und entscheiden spontan aus dem Bauch heraus, nach links abzubiegen. Letztendlich halten wir am Parkplatz am Beginn des Panorama Trails an.
Kodachrome Basin SP
Aufgenommen am: 16.09.2002
Die Sonne scheint wieder heiß vom Himmel, wie schon seit dem ersten Tag unseres Urlaubs, als wir uns auf den Weg machen. Kleine Hinweisschilder am Wegesrand deuten auf besonders geformte Landschaftsbilder hin, wie dem Flintstone Rock, der wirklich Fred Feuerstein ähnlich sieht oder dem Hatshop, wo allen Felsen ein etwas größerer Stein wie ein Hut aufliegt. Kleine Skizzen auf den Hinweistafeln helfen der Vorstellungskraft etwas auf die Sprünge, wie beim White Buffalo Rock.
Dahinter verliert sich der Weg ein wenig. Mehr oder weniger querfeldein laufen wir umher, um den Weg wiederzufinden. Den Weg finden wir zwar nicht, was wir aber finden, ist ein kleiner Aussichtspunkt auf die weiteren Ausläufer der Grand Staircase, die wir schon gestern vom Südende der Bryce Canyon Parkstraße gesehen haben.
Wir versuchen, querfeldein zu der Stelle zurück zu kommen, wo wir den Weg aus den Augen verloren haben, um hier wieder mit der Suche nach demselben anzusetzen. Zuerst sieht es mehr wie ein vertrockneter Bachlauf aus, doch schon bald entdecken wir Fußspuren, also scheinen wir wieder auf dem Rundweg zu sein. Es geht ein zweites Mal bei Fred Feuerstein vorbei zurück zum Wagen, als wir zum ersten Mal weiteren Wanderern begegnen.
Escalante Petrified Wood SP
Versteinertes Holz liegt hier überall herum. Eine Kleinausgabe des Petrified Forest NP in Arizona.
Aufgenommen am: 16.09.2002
Wir fahren zurück zur Hauptstraße und auf dieser weiter nach Escalante, wo wir uns den Escalante Petrified Wood State Park ansehen, eine Art Kleinausgabe des Petrified Forest Nationalparks. Vom Parkplatz aus führt ein kleiner Wanderweg hinauf auf ein kleines Plateau, wo wir auf versteinertes Holz treffen, dass hier praktisch wie zum Abtransport bereit liegt. Leider werden die Stücke zunehmend weniger, weil rücksichtslose Touristen verbotenerweise kleinere Stücke mitgehen lassen.
An einigen Stellen kann man noch sehr gut erkennen, dass es sich tatsächlich um Baumstämme gehandelt haben muss. Man erkennt noch die Rinde und sogar die Jahresringe an Stellen, wo ein Stück abgebrochen ist. Klopft man gegen ein Stück, so füllt es sich bedeutend fester an als Holz. Es ist auch nicht möglich, ein Stück Rinde oder einen kleinen Splitter abzubrechen: Es ist zu festem Gestein geworden.
Escalante State Park Versteinertes Holz liegt hier überall herum. Eine Kleinausgabe des Petrified Forest NP in Arizona. Aufgenommen am: 16.09.2002 Inzwischen ist es angenehm kühl geworden. Das mag daran liegen, dass nun dunkle Wolken die Sonne verdecken. Als wir wieder den Parkplatz erreichen, fängt es leicht an zu regnen. Wir fahren die SR 12 weiter in Richtung Torrey. Genau die Straße, die sooft als traumhaft schön geschildert wird, liegt nun verregnet vor uns, doch selbst jetzt noch präsentiert sie sich in ihrer eigenen Schönheit. Hier sieht der Regen einfach besser aus als anderswo. Hier ist der Regen irgendwie schön. Rede ich mir das jetzt nur ein, weil ich sowieso nichts an der Szenerie ändern kann? Ich weiß nicht, aber irgendwie empfinde ich den Regen als nicht so störend. Vielleicht ist es aber auch die schon weit fortgeschrittene Zeit, die es uns verbietet, noch weiter zu trödeln, wenn wir heute noch Moab erreichen wollen und der Regen dient nun als begründeter Vorwand, nicht aussteigen zu wollen?
Wie dem auch sei, wir setzen ab Torrey die Fahrt durch den Capitol Reef Nationalpark und auf der SR-24 weiter fort. Die Landschaft wird hinter Hanksville endgültig eintönig. Über eine sehr trostlos aussehende Ebene geht es teilweise schnurgerade dem dunklen Horizont entgegen, an dem die Wolkendecke langsam wieder aufreißt. Obwohl wir schon weit mehr als die erlaubten Meilen auf dem Tacho haben, werden wir von mehreren weiteren Fahrzeugen überholt. Jetzt möchte ich es doch aber mal wissen, was in unserem Lancer steckt. Ohne Mühe beschleunigt er auf über 100 Meilen in der Stunde, was auch als Rekord auf dieser Rundreise bestehen bleibt.