Blick auf die schneebedeckten Rocky Mountains
Dieser Blick eröffnet sich, wenn man im Black Canyon of the Gunnison NP am High Point ein paar Meter auf dem Warner Point Nature Trail läuft und dann nach links zurückblickt.
Aufgenommen am: 20.09.2002
Der Tag beginnt mit dem Besuch des 8. Nationalparks auf unserer Tour, dem Black Canyon of the Gunnison Nationalpark. Wir fahren die Parkstraße direkt bis zum Ende durch und stellen den Wagen am High Point ab. Hier starten wir für eine kleine Wanderung entlang des Warner Point Nature Trail. Schon wenige Meter hinter dem Parkplatz lohnt es sich, einmal anzuhalten und die Aussicht zu genießen. Vor einem liegt tief unten im Tal Weideland, auf dem einige Farmen oder Holzschuppen zu erkennen sind. In der Ferne leicht im Morgendunst versteckt ragen die Ausläufer der Rocky Mountains auf.
Warner Point, Black Canyon of the Gunnison NP
Tief unten im Schatten fließt der Gunnison River.
Aufgenommen am: 20.09.2002
Painted Wall, Black Canyon of the Gunnison NP
Aufgenommen am: 20.09.2002
Wir wandern weiter zum Warner Point, wo wir uns eigentlich länger aufhalten als ursprünglich geplant. Aber ist das nicht auch das schöne am Urlaub, das man, ohne große Konsequenzen fürchten zu müssen, einfach mal einen Zeitplan über den Haufen werfen kann, weil man einfach für etwas anderes Lust hat? Und wir haben gerade Lust dazu, in die dunkle Schlucht hinab zu sehen, wo man den Gunnison River rauschen hört und einfach nur das schöne Wetter zu genießen. Obwohl wir uns auch im Auto ausgiebig über Gott und die Welt unterhalten, ist es doch etwas anderes, wenn man es inmitten einer fabelhaften Landschaft tun kann oder nicht?
Irgendwann überreden wir uns dann aber doch, wieder zum Ausgangspunkt des Trails zurückzukehren und mit dem Wagen den Parkplatz am Painted Wall View anzusteuern. Ich würde einmal sagen, dass dies eine der schönsten Stellen im Park ist, wo man die Aussicht auf die von weißen Querstreifen durchzogene Wand genießen kann. Daher auch ihr Name: Bemalte Wand.
Villa in Leadville
Leadville war einst ein sehr reiches Goldgräberstädtchen.
Aufgenommen am: 20.09.2002
Wir fahren wieder hinunter ins Tal und auf der US-50 den Rocky Mountains entgegen. Am Monarch Pass überqueren wir erstmalig die kontinentale Wasserscheide. Flüsse im Westen, wie beispielsweise der Colorado, fließen dem Pazifik entgegen, wohingegen Flüsse auf der östlichen Seite, wie der Arkansas River, irgendwann einmal den Atlantik erreichen werden. Um auch der Nachwelt noch zu beweisen, dass ich hier oben gewesen bin, trage ich mich in das ausliegende Gästebuch ein, bevor ich eine Runde durch den angrenzenden Souvenirladen drehe.
Tabor Opera House, Leadville
Leadville war einst ein sehr reiches Goldgräberstädtchen.
Aufgenommen am: 20.09.2002
In Poncha Springs biegen wir links ab und folgen der US-285 und US-24 entlang dem Arkansas River nach Leadville. Wir parken auf der Hauptstraße kurz hinter dem Tabor Opera House und erkunden die Stadt zu Fuß, jeder für sich.
Am Ende der Straße steht eine wunderschöne Villa, umringt von einem ordentlich weiß gestrichenen Zaun. Auch die Wohnhäuser in den Nebenstraßen sind eines Blickes wert, doch irgendwie hat der Ort sonst nicht sehr viel mehr zu bieten. Innerhalb weniger Minuten kennt man auch alle Geschäfte und hat die Hauptstraße und das alte, historische Opernhaus aus allen erdenklichen Perspektiven fotografiert.
Noch vor Manfreds Ankunft setze ich mich wieder in den Wagen und drehe eine Runde um den Block, um zur Tankstelle am Anfang der Hauptstraße zurückzukommen. Ich sehe vor mir eine freie Zapfsäule, auf die ich unaufhaltsam zusteuere. Was ich nur nicht sehe, ist die etwas tiefere Stufe, die den Gehweg vom Tankstellengelände abgrenzt, aber ich spüre sie. Es scheppert ganz schön und irgendwo scheint der Wagen aufgesetzt zu sein, doch wir beide kommen mit dem Schrecken davon.
Wir passieren die Wasserscheide ein zweites Mal und erreichen wenig später das schöne Örtchen Vail. Es wurde einst von einem Österreicher gegründet und in der Tat erinnert vieles an das Alpenland. Wir betreten den Gasthof Alpenrose und werden sogar auf deutsch nach unseren Getränkewünschen gefragt, ebenso wie das amerikanische Pärchen am Nachbartisch. Es scheint sie ein wenig zu irritieren, in ihrem eigenen Land mit einer fremden Sprache angeredet zu werden. Was aber letztlich auf unserem Teller landet und Wiener Schnitzel genannt wird, ist aber in der Tat nicht als solches zu identifizieren.